„Wir sind alle Deutschland“ - ein Projekt, vorgestellt von Imam Usman Naveed bei einer Pressekonferenz im Memminger Parkhotel. Foto: Würth
Memmingen (ew). Den Islam zu reformieren und mit den Menschen ins Gespräch kommen. Das sind die erklärten Ziele der Islam-Gruppierung Ahmadiyya Muslim Jamaat (AMJ) und darum startete die Religionsgemeinschaft auch in Memmingen die deutschlandweite Kampagne „Wir sind alle Deutschland“.
Die zahlreichen Aktionen zählte der Imam-Theologe Usman
Naveed aus München bei einer Pressekonferenz im Parkhotel auf. Im Februar werden
in Memmingen und den Stadtteilen zahlreiche Flyer verteilt. Weiter gebe es am
24. Februar und am 31. März einen Infostand auf dem Schrannenplatz und es seien
auch Vorträge und die Pflanzung von Friedensbäumen geplant.
Das Motto seiner
Gemeinschaft sei „Liebe für alle, Hass für keinen“. Der Dialog mit anderen
Religionen ist laut Naveed wichtig, um Vorurteile und Ängste abzubauen. Der
Islam habe eine friedliche Botschaft, lehne die Gewalt ab und dies müsse man an
die Menschen herantragen.
Besonders wichtig sei ihm die Gleichberechtigung der Frauen. „Sie gehen zur Schule, lernen und arbeiten“, so Naveed. Der Imam verspricht sich von der Aktion, dass den Menschen die Angst vor dem Islam genommen wird. Seine Religion werde weltweit missbraucht und der Salafismus sorge für negative Schlagzeilen, aber wir wollen mit den Menschen friedlich zusammenleben“, so Naveed.
Info: Von Hadhrat Mirza Ghulam Ahmad 1889 in Indien gegründet, hat der AMJ mehrere Millionen Mitglieder in über 200 Ländern weltweit. Ihr geistiger Führer ist der in London lebende Kalif Hadhrat Mirza Masroor Ahmad. In Deutschland leben etwa 35.000 Anhänger, im Allgäu sind es derzeit 58, zwei davon in Memmingen. Durch den Zuspruch des Körperschaftsstatuses zweier Gemeinden in 2013 und 2014 ist die Gemeinschaft rechtlich christlichen Kirchen gleichgestellt. Der AMJ als Religionsgemeinschaft finanziert sich durch Spenden.