Memmingen (dl). Das Theaterstück „Ein ganzes Leben“ erzählt ebenso einfach wie zärtlich die Lebensgeschichte des Arbeiters Andreas Egger. Es basiert auf dem gleichnamigen modernen Heimatroman des österreichischen Autors Robert Seethaler (bekannt durch seinen poetischen Bestseller „Der Trafikant“). Am 7. Dezember, 20 Uhr, feiert das Stück Premiere im Großen Haus.
„Ein ganzes Leben“, 2014 erschienen, ist eine Gegenerzählung zu den rasanten Lebensentwürfen unserer globalisierten und digitalisierten Welt. In der Beschreibung einer untergehenden Zeit und der Konzentration auf die wirklich entscheidenden Momente in einem Leben weckt der Roman die Sehnsucht nach Entschleunigung und nach der Unmittelbarkeit von menschlichen Begegnungen.
Als uneheliches Kind wird Andreas Egger zum Onkel gegeben – in das Alpental, in dem er sein Leben lang bleiben wird. Ein entbehrungsreiches, karges Leben ist es, das den jungen Mann erwartet: Vom Onkel immer wieder geschlagen, ungeliebt und fortgestoßen, wird Egger zum lebenslangen Tagelöhner, der sein kleines Geld beim Seilbahnbau verdient. Nur um in den Weltkrieg zu ziehen, verlässt er sein abgeschiedenes Dorf für kurze Zeit.
Er trifft seine große Liebe früh, er heiratet und träumt von Nähe und Gemeinschaft, doch eine Naturgewalt nimmt ihm seine junge Ehefrau und das eben gebaute, bescheidene Haus. So wie überhaupt die Natur, der Lauf der Jahreszeiten, das harte Klima der Berge das Leben des Andreas Egger bestimmen. Wenig Glück ist diesem Leben beschieden und doch trotzt der einfache Mann seinem Schicksal mit Sanftmut und Gelassenheit.
„Ein ganzes Leben“ erzählt auf stille und lakonische Weise von den ganz großen Erfahrungen des Lebens: Vom Lieben und Sterben, von Einsamkeit und Freundschaft – und von der Gewalt der Natur, die der Mensch immer wieder und immer wieder vergeblich zu bezwingen versucht.
Weitere Aufführungen: 9. (19 Uhr) und 15. Dezember und 3., 15. und 16. Januar 2019. Karten unter Telefon 08331/ 94 59 16, E-Mail vorverkauf@landestheater-schwaben.de