"Aber Großmutter, warum hast Du denn so eine große Nase?" Ob das alles an der Grippe liegt? Rotkäppchen findet jedenfalls, dass sich die Oma ziemlich verändert hat ... Fotos: Sonnleitner
Memmingen
(as). „Oh fein, jetzt nimmt doch alles noch ein gutes Ende“, die
freudigen
Worte Rotkäppchens beendeten die Spielvorführungen bei der
Eröffnungsfeier des
Memminger Marionettentheaters am Schweizerberg 8. Gleichzeitig markieren
sie
das Ende einer monatelangen Sanierung der alten Gaststätte am
Schweizerberg, wo
das Theater nach jahrelanger Suche nun endlich ein festes Zuhause
gefunden hat. Offizielle Eröffnung mit "Zwerg Nase" ist am 18. März.
Freudig begrüßt Theaterleiter Marc Wiche die erwartungsvollen Ehrengäste in der neuen Heimat von Kasperl, Gretel & Co am Schweizerberg 8. Und dann ließen er und sein Team auch gleich die Puppen tanzen: Als Kostprobe auf den neuen Spielbetrieb ließen sich Gäste vom Märchen „Rotkäppchen“, bezaubern, bevor sie einen Blick hinter die Kulissen werfen durften.
Hier ist alles selbst gemacht: Rotkäppchen, die Großmutter und „Wolfi“ sind drei prominente Vertreter von insgesamt 150 handgemachten Puppen, die zusammen mit den liebevoll gestalteten Kulissen und Einrichtungsgegenständen (wie Haus und Himmelbett der Großmutter) in der Wohnung über der ehemaligen Gaststätte aufbewahrt werden. Dort befindet sich auch eine Werkstatt und die Nähstube, wo fleißige Mitarbeiterinnen dafür sorgen, dass die Puppen genug zum Anziehen haben.
„Unsere neue Bühne hier ist mit knapp acht Metern Breite und 4,50 Metern Tiefe doppelt so groß wie die bisherige und auch die Bühnentechnik ist viel raffinierter geworden“, schwärmt Elvis King vom Marionettentheater-Team gegenüber der Lokalen. „Die Dialoge werden nun im Tonstudio aufgenommen und die Beleuchtung entfaltet eine richtige Tiefenwirkung. Das alles zu installieren war ein Riesenaufwand, aber wir sind ein tolles Team und die Arbeit macht uns nach wie vor sehr viel Spaß.“
Mit neuen Möglichkeiten gut aufgestellt
Die bisherige Bühne war hineingestopft in die viel zu engen Räume in der Kalchstraße. Jeder Vorführung war mit stundenlangen Aufbau- und Transportarbeiten verbunden. „Nun sind wir nicht mehr weit weg von den großen Bühnen und mit unseren neuen Möglichkeiten gut aufgestellt“, so King, der an den spartanischen Start vor 15 Jahren denkt.
Auch eigene Stücke kommen auf die Bühne
Das achtköpfige Marionettentheater-Team besteht nicht nur aus guten Handwerkern und Puppenspielern. Abgesehen von Märcheninterpretationen schreibt Spielleiter Marc auch eigene Texte. Sein neues Stück soll „Stadtbachpiraten“ heißen und in Memmingen spielen.
Kleine und junggebliebene Zuschauer können sich auf die offizielle Eröffnung mit dem Märchen „Zwerg Nase“ am 18. März freuen. Weitere Termine: 25. März sowie am 8. und 15. April, jeweils 15 Uhr.
Der Eintritt für Kinder von 3 bis 9 Jahren kostet fünf Euro, Jugendliche bis 17 Jahre zahlen 6 und Erwachsene 7 Euro. Karten gibt es jeweils 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn. Online Reservierung unter ticket@memminge-marionettentheater.de
Sach-, Zeit- und Geldspenden sind jederzeit willkommen! Kontakt: info@memminger-marionettentheater.de, Telefon 08331/ 750 68 73.