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Reifung unter göttlicher Obhut

Memminger Whisky lagert in der St.-Martins-Kirche

veröffentlicht am 02.02.2023
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Bei der Präsentation des Memminger "Frey Seyn"-Whiskys: von linksBernd Walcher, Christoph Schieder und Harald Wiedemann Foto: Wolfgang Radeck

Memmingen (rad). Whisky in einer Kirche – eigentlich passt das überhaupt nicht zusammen? Oder doch? Zumindest ist die Idee, in der Memminger St.-Martins-Kirche einen Whisky in einem 225-Liter-Fass reifen zu lassen, nicht alltäglich.

Okay, in der römisch-katholischen Messe gibt’s einen „Meß-Wein“, aber ein „Meß-Whisky“ in einem evangelischen Gotteshaus?

Wir lösen’s natürlich auf, der Hintergrund dafür sind die Zwölf Bauernartikel, die 1525 in Memmingen verfasst worden sind. Die „ersten niedergeschriebenen Menschenrechte“, wie sie viele Historiker nennen, jähren sich in zwei Jahren zum 500. Male – und das soll dann unter anderem mit dem „Frey Seyn 1525 Single Malt Whisky“ gewürdigt werden.

Als an Dekan Christoph Schieder und seinem Kirchenvorstand das Anliegen der Initiatoren Bernd Walcher und Harald Wiedemann von GenussArt (Feinkostladen in Memmingen unter den Arkaden der Kramerzunft, wo die Zwölf Artikel vor 500 Jahren niedergeschrieben wurden) herangetragen wurde, gab’s natürlich erstmal Diskussionen. Relativ schnell gab’s ein „Ja“, weil man an die mutigen Gedanken in den Zwölf Bauernartikeln erinnern möchte. Der Name „Frey Seyn“ ist dafür ein sichtbares Zeichen und soll auch zum tieferen Nachdenken über die Motivation für den Kampf der Bauern vor 500 Jahren anregen.

Grundlage für den „Frey Seyn“ ist ein junger, milder Whisky, der schon zwei Jahre in einem neuen Eichenfass reifte. Und nun in ein anderes, das jetztige 225-Liter-Fass umgefüllt wurde.

Und warum soll der Whisky nun gerade in einer Kirche reifen? Weil Temperaturschwankungen für den Reifeprozess wichtig und die Bedingungen auf dem Dachboden der St.-Martins-Kirche dafür bestens geeignet seien.