Der bildende Künstler Pit Kinzer aus Markt Rettenbach ist neuer Kulturpreisträger. Foto: Felix Weinold
Memmingen (dl). Die Stadt Memmingen hat einen neuen Kulturpreisträger. Der bildende Künstler Pit Kinzer aus Markt Rettenbach wird am Freitag, 20. April 2018, von Oberbürgermeister Manfred Schilder mit den Memminger Kulturpreis für sein langjähriges Schaffen als Installations- und Fotokünstler, Zeichner und Graphiker geehrt. Gestiftet vom „Stadtmarketing Memmingen e.V.“, ist die Auszeichnung für Verdienste um Kunst und Kultur mit 4.000 Euro dotiert.
Die Jury, angeführt von Oberbürgermeister Manfred Schilder und besetzt mit Vertretern des „Stadtmarketing Memmingen e.V.“, der Memminger Künstlerschaft und der städtischen Kulturverwaltung, hat in ihrer Entscheidung die Verdienste des Preisträgers um das Kulturleben in Memmingen betont und Pit Kinzer einmütig zum Kulturpreisträger der Stadt Memmingen 2018 bestimmt.
Pit
Kinzer wurde 1951 in Ottobeuren geboren. Nach einer Schriftsetzerlehre in
Memmingen und dem Studium der Architektur an der FH in Augsburg ist er seit
1978 als freischaffender Künstler tätig. Im Jahr 1996 eröffnete er sein Atelier
in Markt Rettenbach, Unterallgäu, wo er bis heute lebt.
„Gerngroß Models: Der Sprung ins Ungewisse“
Gleichwohl
stand Memmingen immer im Fokus seines Schaffens. 2006 startete hier die
Werkreihe der „Gerngroß Models“, die ihn seither durch ganz Deutschland und zu
mehreren Auslandsstationen führte. Mit der Installation „Gerngroß Models: Der
Sprung ins Ungewisse“ an der Fassade der ehemaligen Kreuzherrnkirche begann der
Zyklus, der inzwischen an mehr als 30 Orten in Deutschland und im Ausland den
öffentlichen Raum bespielte.
Mit kleinen Eisenbahnfiguren, die Kinzer mittels Makrofotografie ins XXL-Format überführt, erzielt der Künstler einen Effekt, der die winzigen Objekte zu überlebensgroßen, fast monumentalen Skulpturen steigert. Vergleichbares geschieht mit den Minifiguren, wenn sie in detailreich aufgebauten Tableaus immer wieder neue Bildwelten auferstehen lassen, mal witzig-skurril, mal gesellschaftskritisch und politisch. Mit seinen „Gerngroß Models“ gelingt es Pit Kinzer, verschüttete Wahrheiten offenzulegen und unseren Alltag mit seinen Absurditäten zu konfrontieren.
Breites künstlerisches Schaffen
Bei der Entscheidung der Jury wurde zudem die Breite des künstlerischen Schaffens von Pit Kinzer berücksichtigt. Mit Fotoarbeiten, Installationen im öffentlichen Raum, Radierungen und Kunst am Bau-Realisationen ergibt sich das umfangreiches Oeuvre eines Kreativen, der in den langen Jahren seines Wirkens immer wieder neue Herausforderungen suchte.
Mit ca. 150 Einzelausstellungen und über 500 Ausstellungsbeteiligungen gehört Pit Kinzer seit langem zu den ausgewiesenen Künstlerpersönlichkeiten in unserer Region. Prominente Ankäufe unter anderem durch das Berliner Bundesministerium für Verkehr, Bau und Wohnungswesen, die Bayerische Staatsgemäldesammlung in München und zahllose Landkreise und Kommunen unterstreichen das Renommee des neuen Preisträgers.
26. Preisträger
Mit der Auszeichnung von Pit Kinzer ist der 26. Preisträger des im Jahre 1977 geschaffenen Memminger Kulturpreises benannt. Die letzte Preisvergabe fand im Jahr 2014 statt. Preisträger war der Johnny Ekkelboom.
Die seit dem Jahr 1977 vergebene Auszeichnung wird am 20. April 2018 von Oberbürgermeister Manfred Schilder an den heute in Markt Rettenbach im Unterallgäu lebenden Künstler übergeben. Die Feierlichkeit im Memminger Kreuzherrnsaal wird von einer Ausstellung mit Werken des Künstlers begleitet.