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"Ohne Not ein Bürokratiemonster aufgebaut"

Stellungnahme der „Hundefreunde Memmingen e.V.“ zur abgesagten Freilauffläche

veröffentlicht am 18.06.2021
Hundespielplatz

Müssen Memmingens Hunde due Hoffnung auf eine Freilauffläche begraben? Der Verein „Hundefreunde Memmingen e.V.“ sucht nun ein neues Grundstück. Symbolfoto: moshehar/pixabay

Memmingen (dl) Der Verein „Hundefreunde Memmingen e.V.“ zeigte sich enttäuscht vom Beschluss des Finanzausschusses, der am 16. Juni gegen die Nutzung eines städtischen Grundstücks in der Nähe des Antonierhauses als Hundespielplatz votierte. Der Verein nahm in einer Pressemitteilung dazu Stellung:

"Das Beispiel Hundespielplatz zeigt die Entwicklung einer Bürgeridee im Laufe der Jahre. Die Ausführungen von Gunter Füßle im Finanzausschuss und die umfangreichen Sitzungsunterlagen lassen erahnen, welches Bürokratiemonster hier ohne Not aufgebaut wurde. Mit der Gründung der „Hundefreunde Memmingen e.V“ wurden die Voraussetzungen zum Probebetrieb einer eingezäunten Hunde-Freilauffläche erfüllt."

Mit dem Vorschlag der Stadt, die sogenannte Rampe am Westertor als Probefläche zur Verfügung zu stellen, sei der Verein einverstanden gewesen. Denn, so Vorsitzende und ÖDP-Stadträtin Heike Eßmann, man hätte sich gefreut, eine ehemals öffentliche städtische Grünfläche, die aufgrund von ruhestörenden Partys im oberen, nicht einsehbaren Bereich, kurzerhand abgesperrt wurde, wieder für die gesamte Memminger Bürgerschaft zugänglich zu machen.

Zu den zwei Anliegerbeschwerden verdeutlicht die Antragstellerin, Heike Essmann: „Schon bei der Besichtigung des Geländes mit Herrn Koch im Oktober 2020 war uns wichtig, das Gelände weiterhin über die Nacht abzusperren.“ Außerdem seien Platzregeln und Öffnungszeiten bereits im letzten Jahr formuliert und mit der Stadt besprochen worden.

Der Verein hätte mit der Stadt einen Nutzungsvertrag sowie eine Haftpflichtversicherung abschließen müssen, "da die Stadt jegliche Haftung für dieses Gelände auf den Verein abgewälzt hätte". Das zunächst vorgesehene Gelände wurde mit 7:6 Stimmen abgelehnt (wir berichteten).

Oberbürgermeister Manfred Schilder bat daraufhin die Vereinsvorsitzende, Heike Essmann, andere Flächen vorzuschlagen und mit dem neuen Leiter des Garten- und Friedhofsamtes, Michael Koch, abzusprechen. Wann nun der fünfmonatige Probebetrieb gestartet wird, bleibt abzuwarten.

In Kempten gibt es eine Freilauffläche

Dass es auch anders geht, zeige Kempten im Allgäu, heißt es in der Pressemitteilung des Vereins. Hier wurde ebenfalls 2018 ein Stadtratsantrag für eine eingezäunte Freilauffläche gestellt. "Die Stadt Kempten ist mit einer grundsätzlich positiven Einstellung an die Sache herangegangen. Es wurde verwaltungsintern nach einer geeigneten Fläche gesucht, eine solche gefunden und 2.300 Quadratmeter für insgesamt 4.500 Euro eingezäunt." Die Haftung habe die kommunale Haftpflichtversicherung der Stadt Kempten übernommen. Seit November 2020 sei die Freilauffläche mitten in einem Wohngebiet in Betrieb.