Memmingen (dl). Am Mittwoch, 13. Juni, um 20 Uhr (Einlass 19 Uhr) präsentiert das Projekt „Zeitmaschine Freiheit“ gemeinsam mit dem Filmemacher Leo Hiemer den Film „Lond it Luck“ im Kulturzentrum Kaminwerk, Anschützstraße 1, in Memmingen. Im Anschluss findet ein Gespräch mit dem Filmemacher statt. Musikalisch begleitet wird der Abend vom Alevitischen Kulturverein Memmingen e.V. Der Eintritt ist frei.
Was Freiheiten im städtischen Leben aus heutiger Sicht bedeuten, erkundet das Stadtmuseum Memmingen seit nun fast zwei Jahren ausgehend von den Memminger „Zwölf Artikeln“. Das 1525 während der Bauernkriege in Memmingen entstandene Dokument gilt als eine der europaweit ersten Niederschriften von Menschen- und Freiheitsrechten und bildet auch den historischen Hintergrund des Projekts „Zeitmaschine Freiheit“. Im Rahmenprogramm der Abschlussausstellung „Zeitmaschine Freiheit Revisited. Die Rückkehr der Zeitmaschine“ wird der frisch digitalisierte Film „Lond it Luck“ im Kaminwerk gezeigt:
1525: In Memmingen veröffentlichen die Aufständischen ihren Forderungskatalog – die bald in ganz Deutschland berühmten 12 Artikel. Auch die Allgäuer lehnen sich gegen ihre Herrn auf und verlangen ihre Freiheit. Sie wollen eine gerechtere Gesellschaftsordnung schaffen und nach dem Evangelium leben. Doch der Truchseß von Waldburg, genannt der „Bauernjörg“, reitet die Bauernhaufen mit seinem Landsknechtsheer gnadenlos nieder.
„Lasst nicht locker“
1978 drehte die „Westallgäuer Filmproduktion“ um Klaus Gietinger und Leo Hiemer einen historischen Spielfilm über den Bauernkrieg im Allgäu: „Lond it luck“, was soviel heißt wie: „Lasst nicht locker“. Mit viel Leidenschaft zeichneten sie das Bild des großen Aufstandes aus der Perspektive der Unterdrückten, drehten an historischen Schauplätzen und in Bauernhofmuseen. Und der Film sorgte für Furore im Land! Die Macher führten ihren Film eigenhändig in Jugendzentren, Wirtshäusern, ja sogar Stadthallen vor. „Lond it luck“ sorgte für manche Kontroverse. Seit 2018 ist der Film in einer digitalisierten Fassung wieder zu sehen. Das Thema Bauernkrieg ist immer noch aktuell – und wird mit Blick auf 2025 sicherlich noch aktueller.