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"Leidenschaftlicher und politischer Spielplan"

Landestheater Schwaben mit Theaterpreis des Bundes ausgezeichnet

veröffentlicht am 26.04.2019

Memmingen (as/dl). Stolz und glücklich zeigt sich das Team des Landestheaters Schwaben (LTS) über den Theaterpreis des Bundes: Als eines von elf Theatern wurde das LTS mit dem begehrten Preis ausgezeichnet. Der Preis wird an kleine und mittlere Theater vergeben, die mit ihrem kulturellen Angebot, mit Theaterproduktionen, Gastspielen und partizipativen Projekten in die Stadtgesellschaft hineinwirken. Er ist mit 75.000 Euro dotiert.

Mädler

Landestheater-Intendantin Dr. Kathrin Mädler. Foto: Sonnleitner

"Das Landestheater Schwaben in Memmingen erlebt seit 2016 eine umfassende Erneuerung und Wiederbelebung: mit einem leidenschaftlichen und politischen Spielplan, einer großangelegten Öffnung in die Stadt und über sie hinaus und mit einem starken Fokus auf das Junge Theater", heißt es in der Begründung der Jury.

Die Intendantin Dr. Kathrin Mädler und ihr Team hätten das Landestheater Schwaben wieder "auf die Theaterlandkarte katapultiert" und zeigten, wie man auch in der sogenannten Provinz überregional Aufmerksamkeit generieren und gleichzeitig vor Ort die Zuschauer/innen in verschiedensten Formaten an das Haus binden könne. Als Beispielhafte Projekte wurden hier "Vereinte Vergangenheiten“ (das Doppelpass-Projekt in Zusammenarbeit mit geheimagentur) und die Uraufführung über die Geschichte der Krankenmorde in Irsee zur Zeit des Nationalsozialismus: „Nebel im August“ genannt.

"Inszenierungen mit herausfordernder Ästhetik"

Außerdem hob die Jury hervor, dass das Landestheater mit mit jungen Regisseur/innen (davon zur Hälfte Frauen) arbeite und Inszenierungen mit herausfordernder Ästhetik auf die Bühne stelle. Auch die Vielzahl von Ur- und Erstaufführungen wurde gewürdigt sowie die Vergabe von Stückaufträgen.

"Letztendlich bewies das kleine Haus mit der Tagung 'Das Theater der Provinz – Kulturelle Teilhabe und künstlerische Vielfalt als Programm' in Kooperation mit der Universität Hildesheim, dass es zu den ganz Großen gehört und dafür zeichnet die Jury es aus", so das Fazit der Theaterpreis-Juroren.

Die anderen Preisträger sind: Theater Thikwa, Berlin ; Piccolo Theater, Cottbus; Theater Erlangen; Theaterwerkstatt Pilkentafel, Flensburg; Boat People Project, Göttingen; Oper Halle; HELIOS Theater, Hamm; Puppentheater Magdeburg; Ringlokschuppen Ruhr, Mülheim und das Theater Rampe, Stuttgart.

Neben der bundesweiten Aufmerksamkeit dürfen sich diese Häuser über jeweils 75.000 Euro für künstlerische Vorhaben freuen. Die Preisverleihung findet am 27. Mai 2018 im Theater Gera, Gewinner des Theaterpreises im Jahr 2017, statt.

Info: Der Preis richtet sich an kleine und mittlere Theater, vor allem Häuser jenseits der Metropolen, also abseits der Theaterzentren, werden in den Fokus gestellt. So sind unter den Preisträgern nur zwei Theater aus Städten mit mehr als 300.000 Einwohner/innen.