Memmingen (dl). Das Kaminwerk im Memminger Süden hat sich mittlerweile als Location für unterschiedlichste Events und Konzerte seinen festen Platz im Allgäu gesichert. Zwischen 40 und 50.000 Besucher finden jährlich den Weg ins Kaminwerk, um neben lokalen Showgrößen auch Bands BAP, Saxon, Sportfreunde Stiller, Sam, Manfred Mann, Uriah Heep, Glasperlenspiel und viele andere live zu erleben.
Am 19. September startet das Memminger Kaminwerk in die mittlerweile neunte Saison; trotz der Resonanz sehen die ’Macher’ immer noch einer ungewissen Zukunft entgegen. Seit 2005 haben die Stars rund eine halbe Million Menschen angelockt, der Großteil davon aus dem Allgäuer Umland und aus anderen Regionen Deutschlands, Österreichs, der Schweiz und Italien. Das freut den 1. Vorsitzenden des Kulturzentrums Memmingen e.V., Matthias Ressler: „Natürlich ist es toll, wenn Leute von weither nach Memmingen kommen. Trotzdem ärgere ich mich, wenn ich aus dem Stadtrat höre, warum man den für auswärtige Besucher Geld in ein Kulturzentrum investiert“. Immer hin sei ein derartiger Besucherstrom auch von den Memminger Gaststätten- und Hotelbetreiber gern gesehen.
Dass eine Stadt wie Memmingen immer im Wettbewerb stehe, hätten viele noch nicht verstanden, schüttelt Ressler den Kopf.
Auch in der kommenden Saison wieder mit hochkarätigem Programm
Für die kommende Saison konnten erneut hochkarätige „Acts“ an Land gezogen werden. Glasperlenspiel, Saga, U.D.O., Alfred Dorfer, Tanzwut, J.B.O. und viele mehr werden noch in diesem Jahr in Memmingen erwartet.
Daneben sind unzählige Filme im Programmkino zu sehen und auch Tanzabende wird es geben.
Sorgenvoller Blick nach vorn
Trotz der Publikumsnachfrage bilden sich bei Ressler tiefe Sorgenfalten: „Nach acht Jahren ist einiges zu erneuern. Unser Foyer ist zu klein, die Lüftungsanlage ist nach wie vor eine Katastrophe, Türen schließen nicht mehr richtig und vieles mehr. Aber vor allem macht uns die Personalfrage extreme Sorgen.“
Die ehrenamtliche Arbeit des „Kaminwerks-Dreigestirns“ Matthias Ressler, Thomas Kästle und Rainer Schneider von bis zu 30 Stunden in der Woche ist auf Dauer neben dem normalen Berufsleben nicht mehr darstellbar. „Deshalb sind wir schon im Frühjahr auf die Stadt zugegangen, um einen Arbeitskreis ins Leben zu rufen, der Vorschläge macht, wie die Zukunft des Kaminwerks aussehen kann“, erklärt Ressler. Dieser sollte aus Vertretern des Stadtrats, der Stadt, des Kaminwerks und der Wirtschaft bestehen. Stadtrat Thomas Kästle hatte dazu einen Antrag gestellt. Geschehen sei bislang noch nichts. Daher sind Ressler, Kästle und Schneider selbst auf CSU, SPD, Grüne, ÖDP, CRB, Freie Wähler und FDP zugegangen, um den Arbeitskreis zu gründen.“
„Ich bin trotzdem sehr zuversichtlich, dass wir eine für alle Seiten befriedigende Lösung finden“, so Ressler, der sich nicht vorstellen kann, dass der Stadtrat seine Ideen und Vorschläge nicht einbringen möchte. Ansonsten sieht Ressler für das Kaminwerk eine schwierige Zukunft.
Mehr über das Programm des Kaminwerks findet man unter www.kaminwerk.de.