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"Im und mit dem Raum wirken“

Junge Kunst beim "Madlener Pop-Up" der Memminger Meile

veröffentlicht am 05.07.2018
Madlener Pop up Meile 2018

Vöhlin-Kunstlehrer Robert Paulus präsentiert bei einer Hausbegehung eines der malerischen Reistagebücher der Schüler. Fotos: Sonnleitner

Memmingen (as). Nein, eine Hausbesetzung ist es nicht, eher ein freundlicher  Hausbesuch: 35 Schüler des Memminger Vöhlin-Gymnasiums stellen im Rahmen der Memminger Meile ihre Werke aus dem Kunstunterricht im alten Madlenerhaus aus. Am Samstag, 7., und Sonntag, 8. Juli, ist das Kunstprojekt von 14 bis 18 Uhr im Madlenerhaus (Madlenerstraße 9) im Rahmen der Memminger Meile zu sehen.

Madlener Pop up Meile 2018

Das Madlenerhaus steht seit letztem Jahr unter Denkmalschutz.

In Anlehnung an die „Arte Povera“ der Siebziger Jahre wurde in den verwohnten Räumen der mittlerweile denkmalgeschützten alten Villa, die der Memminger Illustrator und Maler Josef Madlener  1912 als Wohn- und Künstlerhaus erbaute, ein Kunstraum mit Werkstattcharakter improvisiert. Schüler aus der Q11 und Q12 sowie ein Abiturabsolvent stellen hier für wenige Tage Arbeiten aus, die während und nach einer dreitägigen Toskana-Reise der Schüler gemeinsam mit ihrem Kunstlehrer Robert Paulus im April kreiert wurden.

Madlener Pop up Meile 2018

Die Skizzenbücher mit Eindrücken aus der Toskana.

Plakat, Plastik, Film, Fotografie, Zeichnung – alles war bei dem Projekt „erlaubt“ und gefragt, nur keine klassische Malerei. Unter dem Motto „Vom Hofmaler zum Selfie“ entstanden mittels verschiedener Techniken Selbst- und Künstlerporträts,  Collagen, Bilder auf Zeitungspapier und Körperabdrucke. Zusätzlich sind in Vitrinen Fotos und Zeichnungen, zum Teil aus Skizzenbüchern (die ebenfalls ausgestellt sind) zu sehen. Materialien von Fundorten in der Toskana wurden in Gläsern konserviert.

Daneben sind weitere aktuelle Arbeiten der Schüler zu sehen, die in verschiedenen Projekten entstanden.  Fotos weisen auf den Kurzfilm „Desperandum“ (www.youtube.com/watch?v=js2EIR8bWW0) hin, der beim Jugendfilmfestival prämiert wurde.

Madlener Pop up Meile 2018

Selbstporträts und Körperabdrücke neben den alten Kohlenschaufeln der 1998 verstorbenen Julie Madlener. 

Beeindruckend sind auch die Bilder, die 2017 aus einem Projekt mit dem Münchner Stadtmuseum zum Thema „Überwachungsfotografie“ hervorgingen. Auch gedruckte Plakate wie das vom Musikfestival der Gymnasien in Marktoberdorf sind ausgestellt.

Die Bilder und Plakate durften nicht mit zusätzlichen Mitteln an den Wänden befestigt werden. Nur Vorhandenes wurde - neben einigen Museumsvitrinen - als Stellfläche und zur Aufhängung genutzt. Damit sollte die Interaktion zwischen dem verlassenen Lebens- und Schaffensraum des alten Memminger Künstlers Madlener und den modernen Arbeiten der Jugendlichen  intensiviert werden.  „Damit die Schüler im und mit dem Raum wirken“, wie Kulturamtsleiter Dr. Hans-Wolfgang Bayer es bei einer Begehung ausdrückte.

Im Rahmen des „Madlener Pop-ups“ am Wochenende können die Schüler ihre Werke dann selbst präsentieren.

Wie das Madlerhaus weiter genutzt wird, ist noch nicht entschieden. Seit 1998 ist es im Besitz der Stadt Memmingen.