Nach dem gemeinsamen Aussendungsgottesdienst versammeln sich die Sternsinger vor dem Rathaus der Stadt Memmingen und singen mit Dekan Ludwig Waldmüller, Bürgermeister Dr. Hans-Martin Steiger, Ehrenbürger und Staatsminister a. D. Josef Miller, Oberbürgermeister Manfred Schilder und Bürgermeisterin Margaretha Böckh (von rechts).
Memmingen (dl). Rund 70 Sternsinger aus allen Pfarreien der Memminger Pfarrgemeinschaft und von St. Ulrich aus Amendingen empfing Oberbürgermeister Manfred Schilder zusammen mit Bürgermeisterin Margareta Böckh und Bürgermeister Dr. Hans Martin Steiger. Zuvor nahmen die Mädchen und Jungen sowie eine Erwachsenenguppe in St. Johann gemeinsam am Aussendungsgottesdienst teil. Das Dreikönigssingen 2018 steht in diesem Jahr unter dem Leitspruch: „Segen bringen, Segen sein. Gemeinsam gegen Kinderarbeit – in Indien und weltweit!“
An diesem Morgen war "königlicher Besuch" im Rathaus der Stadt angesagt und eine große Anzahl an Hoheiten gaben dem Oberbürgermeister die Ehre. „Ich heiße euch alle herzlichen willkommen und freue mich, dass ihr die Botschaft der Heiligen Drei Könige als Sternsinger zu den Menschen in unserer Stadt bringt“, begrüßte Rathauschef Schilder die kleinen und großen Gäste in der Rathaushalle.
Ein Sternsinger schreibt den traditionellen Segensspruch" 20*C+M+B*18" an die große Rathaustür. Fotos: Nadja Müller, Pressestelle Stadt Memmingen
Maßnahmen gegen ausbeuterische Kinderarbeit
Mit Blick auf den Leitspruch der diesjährigen Sternsingeraktion betonte Schilder, dass die Stadt bereits im Jahr 2013 nach einem fraktionsübergreifenden Antrag den einstimmigen Beschluss gefasst habe, Maßnahmen gegen ausbeuterische Kinderarbeit zu treffen. Bei öffentlichen Bauten, zum Beispiel im Straßenbau, dürfen nur Materialen verwendet werden, die nachweislich nicht aus Kinderarbeit stammen. Weiter werde bei Anschaffungen für städtische Einrichtungen wie beispielsweise Möbel oder Textilien und bei Lebensmitteleinkäufen darauf geachtet, dass es Produkte aus fairem Handel (fair trade) sind.
Schilder bedankte sich bei Gemeindereferentinnen, insbesondere bei Angela Föhr, für die Koordinierung der diesjährigen Aktion. Stellvertretend für alle Memminger Sternsinger nahm Fabian Metzger die Spende der Stadt entgegen. Vom Gesang der Mädchen und Buben begleitet wurde der traditionelle Segensspruch "20*C+M+B*18" an das große Rathaustor angeschrieben. Die drei Buchstaben stehen für die lateinischen Worte „Christus mansionem benedicat“ – Christus segne dieses Haus.
Gegen Kinderarbeit in Indien
Bei der diesjährigen Aktion richten die Sternsinger den Blick auf Indien, das Land mit den meisten arbeitenden Kindern weltweit. Schätzungsweise arbeiten 60 Millionen Kinder oft unter gefährlichen, gesundheitsschädlichen und ausbeuterischen Bedingungen. Ziel ist es, den arbeitenden Kindern beispielsweise alternative Bildungsangebote zu ermöglichen, damit sie in Regelschulen integriert werden können. Auch die finanzielle Unterstützung in Form einer Verbesserung des Einkommens der Familien ist sehr wichtig, gerade um den Verdienstausfall der arbeitenden Kinder auszugleichen.
Bundesweiter Träger der Aktion Dreikönigssingen sind das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Bei der im Jahr 2017 veranstaltenden Sammelaktion wurden über 46 Millionen Euro gespendet. Bundesweit waren rund 300.000 Sternsinger und 90.000 Begleitende beteiligt.