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Ein zauberhaftes Erlebnis!

Tanztheater „Alice und das Zaubertor“ in der Stadthalle

veröffentlicht am 12.12.2018
Alice und das Zaubertor

Alice (Nadine Michel) spielt und tanzt die Hauptrolle in dem märchenhaften Musical der "Schule für Ballett und kreativen Tanz" Uschi Buhmann. Das Vorschaubild zeigt eine Szene aus "König der Löwen". Fotos: amxfoto@gmx.de

Memmingen (as). Für große Begeisterung in der Stadthalle sorgte die Premiere des farbenprächtigen und fantasievollen Tanztheaters „Alice und das Zaubertor“ in der Stadthalle, mit dem die "Schule für Ballett und kreativen Tanz" Uschi Buhmann ihr 20-jähriges Jubiläum feierte. An die 600 Zuschauer spendeten den 270 Tänzerinnen ab vier Jahren riesigen Applaus.

Ausschnitte aus sieben Musicals haben die Tanzlehrerinnen und Choreographinnen Uschi Buhmann, Andrea Michel, Pavlina Herrmann und Natalja Bej ausgewählt und in die Rahmenhandlung des Märchens „Alice im Wunderland“ eingebettet. Dabei ist das Wunderland aus dem gleichnamigen Musical nur die erste Station, die Alice (Nadine Michel) auf ihrem wundersamen Weg durch eine schier grenzenlose Welt voller Abenteuer und Magie erkundet.

Alles, was sie dafür tun muss, ist durch das Zaubertor zu gehen, das symbolhaft im Hintergrund der Bühne aufgebaut ist (wie alle anderen Bühnenrequisiten ist das Tor handgemacht von Uschi Buhmann und ihrem Team, auch die Kostüme sind selbst genäht). Da gibt es lustige Hasen, eine mysteriöse schwarze Katze und eine kecke Maus, zierliche Elfen, wunderschöne Blumen, Nachtfalter mit bunten Flügeln, süße Torten und Spielkarten -  ja, sogar ein Wurm schlängelt sich in tänzerischer Manier durch die Zauberwelt.

Mit der gebieterischen Herzkönigin treten Soldatinnen auf den Plan. Sie bringen Jazztanz-Elemente mit eckigen, dynamischen Bewegungen ins tänzerische Spiel, die einen reizvollen Kontrast zur harmonischen Eleganz und scheinbaren Schwerelosigkeit des klassischen Balletts bilden. (Es ist auch schön zu sehen, wie liebevoll die großen Tänzer/innen die kleinen unter ihre Fittiche nehmen.)

Fantastische Landschaften

„Under the Sea“- in der nächsten Szene (aus „Arielle“) taucht Alice in eine wirbelnde Unterwasserwelt ein (großflächige Projektionen im Hintergrund zeigen die wechselnden fantastischen Landschaften des Stücks). Zu wildem irischen Geigensound mischt sich bedrohlich der Hai ins Geschehen (Roman Degenhart), erweist sich dann jedoch als äußerst galanter und eleganter Tänzer.

Auch hier bezaubern die Kostüme: Kleine blaue und grüne Nixen mit glitzernden goldenen Diademen, rot-weiße Clownfische, Krebse und Kraken umgeben die Märchen-Heldin, zwei Tänzerinnen sind sogar als Perle und Koralle kostümiert.

Ballett, Jazztanz und Akrobatik

„Kann es wirklich Liebe sein?“ - Beim „König der Löwen“ rund um die Hauptdarsteller Simba und Nala (Hanna Hagenmüller und Nina Sawodny) zeigen die Tänzerinnen, als Zebras und Leoparden verkleidet, mit Bogengängen und Überschlägen, dass sie auch Akrobatik beherrschen.

Sehr niedlich anzuschauen sind die kleinen Tänzerinnen - mit Tiermasken als Wildkatzen, Äffchen oder Elefanten verkleidet. Viel Applaus bekommen auch Annika Pfleger und Carolin Mayr für ihre Darbietung zweier beliebter Songs aus dem Musical „König der Löwen“ („Kann es wirklich Liebe sein“ und „Er lebt in dir“).

Einen sehr dynamischen Abgang von der Bühne wählen einige der ausgewachsenen Raubkatzen: Mit eleganten Trampolinsprüngen fliegen sie schwerelos in die Pause.

Doch der „Kreis des Lebens“ schließt sich an dieser Stelle noch keineswegs: Im zweiten Teil warten schon Szenen aus „Frozen“ (Walt Disneys „Eiskönigin“) auf die Zuschauer. Da es Alice in der märchenhaften Winteridylle jedoch zu kalt wird, übernehmen wieder die Katze (Carla Ebert) und die Maus (Merve Salman) die Führung – und auf einmal wimmelt es von geschmeidigen Katzen, die ihre Krallen ausfahren. Nur eine ist in Erinnerungen versunken: Die weiße Katze steht vor dem Spiegel und blickt in die Vergangenheit. (Sehr poetisch ist die Szene vor dem großen Spiegel mit der hochbegabten Tanzschülerin Alessia Dobrila als weiße Katze, in jeder Bewegung synchron gespiegelt von der kleinen Leonie Hebel.)

Graf Dracla und seine Bräute

Dann zieht Unheil auf, Nebel wabert über die Bühne. Auf der Leinwand im Hintergrund erscheint ein düsteres Schloss im Vollmondlicht -  und da kommt auch schon der Hausherr angetanzt: Graf Dracula (Patrick Biedermann) wirbt in der Musicalszene aus „Tanz der Vampire“ um seine Bräute mit vampireskem Charme und viel Biss, umgeben von Fledermäusen, kleinen Vampiren und gruseligen Skeletten in phosphorisierenden Kostümen. Gut oder böse, Licht oder Schatten? Zur Musicalversion von „Total Eclipse of the Heart“ beginnt der Kampf der Vampire und der Engel um die Vorherrschaft.

Als der Spuk der Nacht vorüber ist, bricht die letzte Szene an. Auch sie spielt in einem Schloss,  doch ist die Handlung ungleich erbaulicher: Disneys „Die Schöne und das Biest“  ist eine berührende Geschichte über die wahre Liebe. Nur die Liebe der Schönen  (Helen Holdau) kann das Biest (Roman Degenhart) von seinem Fluch erlösen. Und im Kreise von lustigen Hofdamen und kleinen Hofmädchen gibt es dann schließlich ein schönes und farbenprächtiges Happy End.

Ein zauberhaftes Erlebnis

Ein ganzes Jahr lang hat die Vorbereitung gedauert, doch die Arbeit hat sich gelohnt: Uschi Buhmann und ihr Team haben mit dem Musicalabend „Alice und das Zaubertor“ ein  wunderschönes vorweihnachtliches Erlebnis für die ganze Familie geschaffen. Eine phantasievolle Inszenierung mit eindrucksvollen Szenen und Bildern, tollen Lichteffekte und choreographischen Überraschungen (wie die kleinen Breakdancer beim „Tanz der Vampire“) machen den Tanzabend zu einem zauberhaften und abwechslungsreichen Erlebnis.

Auch musikalisch bietet der Abend eine große Spannbreite mit vielen Rhythmuswechseln: Die Choreographinnen nehmen aus den jeweiligen Musicals, was in ihre frei erfundene Geschichte passt und ergänzen dabei Musical-Highlights mit Klassik und Popsongs.

Zu sehen ist „Alice und das Zaubertor“  in der Stadthalle noch am Samstag, 15. Dezember, um 19 Uhr und am Sonntag, 16. Dezember, um 15  Uhr. Karten ab zwölf Euro gibt es bei der Stadtinformation, Telefon 08331 / 850-172.

Unsere Galerie zeigt Eindrücke des Tanzspektakels (Fotos: amxfoto@gmx.de):