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Landesdenkmalrat besucht Memmingen

Das Gremium schaute sich die historischen Stätten an

veröffentlicht am 06.07.2018
Der Landesdenkmalrat besucht Memmingen

Der Vorsitzende des Landesdenkmalrats lässt sich von Dr. Christian Kayser die Memminger Stadtmauer erklären. - Das Vorschaubild zeigt den Landesdenkmalrat im Hof des Antonierhauses. Fotos: Manuela Frieß/Pressestelle der Stadt Memmingen

Memmingen (dl). Ehemalige Klosteranlagen und ihre heutige Nutzung, auf diesem Thema lag der Fokus des Besuchs des Landesdenkmalrats in Memmingen. Der Empfang der Mitglieder, die hauptsächlich aus München anreisten, erfolgte durch Oberbürgermeister Manfred Schilder im Rathaus, danach ging es weiter zur Baustelle an der Stadtmauer, in den Kreuzherrnsaal und ins Antonierhaus.

Oberbürgermeister Manfred Schilder freute sich über den interessierten und fachkundigen Besuch im Rathaus: „Schließlich ist Memmingen reich gesegnet mit historischen Gebäuden, in denen zum Teil Geschichte geschrieben wurde.“ Das Stadtoberhaupt hob die zwölf Bauernartikel hervor, die in Memmingen vor fast 500 Jahren ausgerufen wurden.

Neben dem Vorsitzenden des Landesdenkmalrates, Dr. Thomas Goppel, ehemaliger bayerischer Minister und CSU Generalsekretär, war auch der Generalkonservator des Bayerischen Amts für Denkmalpflege, Prof. Mathias Pfeil, zu diesem Termin angereist, um sich in der ehemals freien Reichsstadt genauer umzusehen.

Rundgang durch die Altstadt

Der Landesdenkmalrat besucht Memmingen

Die Mitglieder des Landesdenkmalrats beim Einlasstor.

Nach dem Empfang, an dem auch der stellvertretende Landrat Helmut Koch sowie Vertreter des städtischen Bauamts teilnahmen, ging es durch den Zollergarten zum Einlaßtor. Dort sprach der Bauhistoriker Dr.-Ing. Christian Kayser (Autor der Publikation "Die Stadtmauer von Memmingen") über die vielen Besonderheiten der Memminger Stadtmauer. Dabei stellte er nicht nur die aktuellen Bauarbeiten und Sicherungsmaßnahmen an der Mauer vor, sondern auch die jahrelange Arbeit, um die frühere Stadtbefestigung in allen Einzelheiten zu erfassen.

Vom Ulmer Tor ging es anschließend zum Kreuzherrnkloster, dem ehemaligen Heilig Geist Spital. Dort begrüßte Musikschulleiter Otfried Richter die Gäste mit einer kurzen romantischen Weise auf dem Klavier. Architektin Ingrid Stetter, die den Umbau des früheren Klosters zur Musikschule geleitete hatte, erläuterte konkrete Probleme und deren Lösung, die sich damals bei der Sanierung der Gebäude auftaten. Während Stadtheimatpfleger Günther Bayer über den beeindruckenden Stuck, die Deckenbilder und frühere Ausstattung der ehemaligen Kirche sprach.

Der Weg zum Antonierhaus führte auf Wunsch der Gäste noch am Weinmarkt vorbei: schließlich wollten sie das Gebäude der Kramerzunft – in denen die Bauernartikel entstanden – begutachten. Danach begrüßte Kulturamtsleiter Dr. Hans-Wolfgang Bayer die Interessierten im Strigel- und Antonitermuseum. Hier wurde ebenfalls auf die Geschichte des Gebäudes sowie die Schwierigkeiten bei der Sanierung eingegangen. Die heutige Nutzung des Gebäudes als Stadtbibliothek traf ebenfalls auf großes Interesse. Im Anschluss an die Besichtigungen hielt der Rat seine Jahrestagung in der Kattunfabrik ab.

Der Vorsitzende Dr. Thomas Goppel bedankte sich nach dem Besuch herzlich für den freundlichen Empfang. Er freue sich, dass Denkmalschutz und -pflege beim Memminger Oberbürgermeister und dessen Stadtrat in guten Händen seien.

Info: Der Landesdenkmalrat ist ein Gremium, das sich aus Mitgliedern der politischen Parteien des Landtags und Repräsentanten von Interessensgruppen, die sich unmittelbar mit Denkmalschutz befassen, zusammensetzt. Der Landesdenkmalrat berät die Bayerische Staatsregierung und wirkt in wichtigen Fragen der Denkmalpflege mit. Der Rat hat 32 Mitglieder, die für sechs Jahre bestellt werden.