Nürnberg/Kempten/Memmingen (dl/rad). Die einsetzende Herbstbelebung hat trotz der Corona-Krise die Zahl der Arbeitslosen sinken lassen. Bundesweit beträgt die Quote 6,2 Prozent ( minus 0,2), insgesamt meldet die Arbeitsagentur eine Zahl von 2.847.000 arbeitslosen Menschen. Allgäuweit ging die Qoute ebenfalls zurück und beträgt nun 3,2 Prozent (minus 0,2), der Wirtschaftsraum Memmingen meldet 3,3 Prozent (minus 0,1), der Landkreis Unterallgäu 2,6 Prozent (minus 0,2).
Allerdings ist die Zahl der Kurzabeiter weiterhin hoch, verhindert damit aber auch Arbeitslosigkeit.
Mit dem Ende der Sommerpause ging die Arbeitslosigkeit im bayerischen Teil des Allgäus wieder zurück. Die Arbeitslosenquote ging allgäuweit auf 3,2 Prozent zurück und lag damit 0,3 Prozentpunkte niedriger als im Monat zuvor.
„Der Arbeitsmarkt hat sich im Allgäu mit dem Ende der Haupturlaubszeit stabilisiert. Der Abstand zu den Ergebnissen des Vorjahres ist in den vergangenen drei Monaten von Monat zu Monat geringer geworden. Gleichzeitig hat die Nachfrage nach weiteren Arbeitskräften zugenommen“, sagt Maria Amtmann, Leiterin der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen.
Markant fiel der Rückgang auf Seiten der Jüngeren unter 25 Jahre aus. Um 375 Kräfte ging die Zahl der arbeitslosen Menschen in dieser Altersgruppe innerhalb eines Monats zurück. Die Gründe für die Abmeldungen waren vielfältig. Der Start in eine betriebliche oder schulische Ausbildung war ebenso vertreten wie eine neue berufliche Tätigkeit oder auch ein Studium. Zuletzt waren noch etwas mehr als 1.600 Menschen im Alter bis zu 25 Jahren arbeitslos.
Arbeitsmarkt festigt sich
Für alle Personengruppen gilt, dass nach wie vor deutlich mehr Menschen als im September des vorigen Jahres arbeitslos sind. Der prozentuale Abstand verringerte sich jedoch seit Juli von Monat zu Monat und zeigt, dass sich der Arbeitsmarkt in Teilen festigt.
Darauf weist auch die Nachfrage nach weiteren Arbeitskräften hin. So hatten Betriebe zuletzt mit gut 1.060 neuen Beschäftigungsmöglichkeiten lediglich geringfügig weniger Stellen zur Verfügung gestellt wie im August. Der gesamte Bestand an Beschäftigungsmöglichkeiten erhöhte sich aktuell sogar auf 4.470 Stellenangebote.
Regionale Entwicklungen im Jahresvergleich
Die Arbeitslosenquote erreichte im Allgäu in diesem September mit einem Ergebnis von 3,2 Prozent einen deutlich höheren Wert als im Jahr zuvor. Vergleichbar entwickelten sich die Resultate der einzelnen Regionen im Agenturbezirk. Während das Agenturergebnis im Jahresvergleich um 0,9 Prozentpunkte anwuchs, verzeichneten die Wirtschaftsräume Memmingen und Füssen mit einem Plus von 1,1 Prozentpunkten einen stärkeren Zuwachs – ebenso der Landkreis Lindau. In Lindau und Füssen sorgte das Gastgewerbe für zusätzliche Beschäftigung, konnte damit jedoch den Abstand zum September des vergangenen Jahres nicht ausgleichen.
Betriebe suchen Personal
Im Allgäu blickt eine ganze Reihe von Unternehmen zuversichtlich in die kommenden Wochen. Das zumindest signalisiert der weiter bestehende Bedarf an Arbeitskräften, der in den letzten Monaten kontinuierlich angewachsen ist. Wie bereits im August gaben Betriebe auch im September wieder mehr als 1.000 zusätzliche Stellen zur Besetzung herein. Der Gesamtbestand an Beschäftigungsmöglichkeiten erhöhte sich aktuell auf knapp 4.500 Angebote.
Im Stellenpool bildete der Bereich Hotellerie/Gastronomie mit 400 Angeboten ein Schwergewicht. Das südliche Oberallgäu wird von Gästen gern besucht. Entsprechend stark ist die Kräftenachfrage mit annährend 200 Beschäftigungsofferten. Daneben galt es im gesamten Agenturbezirk 220 Stellen für Kräfte im Verkauf zu besetzen. Und der Logistiksektor hatte 270 Arbeitsplätze für Tätigkeiten in Lager und Transport anzubieten. Der Boom im Baugewerbe hält weiter an und führte zu einem Bedarf an annähernd 220 Arbeitskräften im Hoch- und Tiefbau sowie für Fahrer von Bau- und Transportgeräten. Erziehungskräfte, Altenpfleger sowie Mitarbeiter in Arzt- und Zahnarztpraxen blieben ebenfalls weiter gefragt.
Kurzarbeit stabilisiert den Arbeitsmarkt
Nach dem coronabedingten Lockdown haben Unternehmen vor allem in den Monaten März, April und Mai Kurzarbeit aus konjunkturellen Gründen in einem bis dato nicht gekannten Umfang angezeigt. Bereits im April erreichten betriebliche Anzeigen mit einer angegebenen Maximalzahl von knapp 82.000 potenziell betroffenen Mitarbeitern ihren Höhepunkt. In den folgenden Monaten gaben Unternehmen deutlich weniger neue Anzeigen auf Kurzarbeit herein. Zuletzt waren es im September noch 37 neue Anzeigen für höchstens 319 bisher noch nicht von Kurzarbeit betroffene Mitarbeiter.
(Grafiken: Agentur für Arbeit)