
Kempten (dl). Der Zugverkehr im Allgäu soll attraktiver werden und eine Auffrischung erhalten. Ab Dezember 2017 werden die Fahrgäste von neuen Fahrzeugen und teilweise einer besseren Vertaktung profitieren.
Dies haben die Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) und DB Regio Allgäu – Schwaben vertraglich vereinbart. Der neue Verkehrsvertrag gilt bis ins Jahr 2029 für die Dieselstrecken im Allgäu– mit Ausnahme der engeren Einzugsbereiche von München und Ulm sowie der Strecke nach Füssen. Die DB Regio hatte den Zuschlag dafür nach einer Ausschreibung der BEG und des Ministeriums für Verkehr und Infrastruktur Baden - Württemberg (MVI) erhalten.
„Mit dem neuen Vertrag sichern wir das heutige Angebot im Allgäu und können im Fahrplan sogar einige Detailverbesserungen umsetzen“, so Johann Niggl, Geschäftsführer der BEG. So soll beispielsweise künftig in jedem ein Zugbegleiter an Bord an; außerdem werde die DB Regio auf Basis der BEG-Vorgaben hin zu den Hauptverkehrszeiten im Zulauf auf München und Augsburg bei einzelnen Zügen mehr Sitzplätze anbieten.
300 neue Arbeitsplätze in Kempten
„Wir freuen uns, dass wir den Fahrgästen im Allgäu künftig neue und modernisierte Züge bieten können. Dafür investieren wir und sichern mehr als 300 Arbeitsplätze in Kempten“, so Hansrüdiger Fritz, Vorsitzender der Regionalleitung DB Regio Bayern.
Zwischen München/Augsburg und Kempten – sowie auf der Illertalbahn von Ulm über Kempten bis nach Oberstdorf, Pfronten, Lindau und Wangen wird DB Regio Allgäu-Schwaben 26 neue niederflurige Dieseltriebzüge des Typs VT 633 mit einer Kapazität von 142 Sitzplätzen einsetzen. Bis zu vier Züge können aneinandergekoppelt werden und bieten dann rund 560 Sitzplätze.
Schnelle Neigetechnik zwischen Augsburg und Memmingen
Auf der Linie von Augsburg nach Oberstdorf und Lindau wird die Bahn weiterhin die bekannten Dieseltriebzüge mit Neigetechnik der Baureihe VT 612 einsetzen. Die spurtstarken, hochflurigen Neigetechnikzüge werden neu auch zwischen Augsburg und Memmingen sowie Bad Wörishofen sowie bis zur Elektrifizierung auch zwischen München und Memmingen verkehren. Die Instandhaltung der neuen Fahrzeuge wird die DB-Regio-Werkstatt Kempten übernehmen.
Zusätzlicher Zug von München nach Memmingen
Das Fahrplankonzept bleibt im Wesentlichen unverändert. Für die Fahrgäste gibt es jedoch ab 2017 einige Detailverbesserungen: Zum Beispiel wird es von Pfronten nach Ulm und nach München durchgehende Verbindungen geben, in der zweiten Betriebsstufe von Pfronten nach Augsburg statt München. Auch hat die BEG einen zusätzlichen Zug im Berufsverkehr am Nachmittag von München nach Memmingen bestellt. Insgesamt wird sich für die Fahrgäste die Vertaktung insbesondere nachmittags sowie in den Morgenstunden der Wochenenden verbessern.