Eine Leuchte der vom Stadtrat mehrheitlich gewählten Leuchentfamilie – bei Dunkelheit. Foto: Petra Grupp/ Stadtplanungsamt
Memmingen (ew). Ein reine Geschmacksfrage stellte sich den Stadträten in jüngster Sitzung. Es ging um die Straßenleuchten, welche die Maustadt in den nächsten Jahren schmücken sollen. Nach dem Ausschreibungsverfahren für die Leuchtenfamilie sollen die ersten Leuchten im kommenden Jahr bei der Neugestaltung von Krautstraße, In der Kappel und Gießergasse installiert werden.
Die Leuchte - Variante B - bei Tag in der Grimmelschanze Foto: Alexandra Wehr/ Pressestelle Stadt Memmingen
Drei Varianten stellte Uwe Knappschneider, Geschäftsführer des Büros „Licht Raum Stadt Planung“ aus Wuppertal, den Räten vor. Technisch erfüllen alle Modelle die Vorgaben entsprechend des Lichtmasterplans. Alle zur Auswahl stehenden Leuchten haben eine zylindrische Grundform, die von Fachleuten als zeitlos gewertet wird.
Vor allem der Altstadtring als Erschließungsring hat bei der Beleuchtung eine große Bedeutung. Große Laternen und Pendel- beziehungsweise Mastauslegerleuchten sollen in etwa zehn Metern Höhe das Stadtbild verbessern. In der Altstadt werden sich verkleinerte Versionen als Pendel-, Wand- oder Mastleuchten wiederfinden. Die bestehenden historisierenden Mast- und Wandleuchten in der Innenstadt bleiben allerdings vorerst erhalten, werden aber durch LED-Leuchten mit neuer Lichttechnik ersetzt.
Da aufgrund von Corona keine gemeinsame Begehung möglich war, machten sich die Stadträte in den vergangenen zwei Wochen selbst einen Eindruck anhand von Musterleuchten, die in der Grimmelschanze, am Kaisergraben, in der Ulmer Straße und Am Luginsland installiert wurden. Die erste Lampengruppe mit der Bezeichnung A gefiel keinem der Stadträte. Für die Variante B stimmten 26 Räte, für die Variante C elf. Die ausgewählte Variante B besteht aus Aluminium und Polyacrylglas und erfüllt laut Knappschneider alle Merkmale hinsichtlich der gewünschten Proportionen. Preislich liegt die Variante B in der Mitte von A und C.
Auf Nachfrage von Stadtrat Jürgen Kolb (FW) erläuterte Uwe Weißfloch, Leiter des Stadtplanungsamts, dass insgesamt um die 500 Lampen in den nächsten Jahren ausgetauscht oder neu installiert werden. Stadträtin Nina Hartge (ÖDP) bemängelte die hohe Farbtemperatur von 3.000 Kelvin der neuen Lampen und fragte, ob man diese, wegen des Insektenschutzes, auf 2.000 Kelvin dimmen könne. Knappschneider erwiderte, dass eine Dimmung auf 2.700 Kelvin möglich sei. Auch Christof Heuß (FW) stieß sich an der hohen Leuchtkraft der neuen Leuchten, die seiner Meinung nach stark in die Wohnungen strahlen würden. Auch hier gab Knappschneider Entwarnung. Die Lichtverteilung lasse sich nach Bedarf auf vielfältige Weise einstellen.