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Zensus zählt 8.000 Unterallgäuer weniger

Auswirkungen auf Gelder und Abgeordnete im Kreistag

veröffentlicht am 23.07.2024
Landratsamt

Das Ergebnis der Volkszählung vor zwei Jahren wirkt sich auch auf Politik und Gelder im Landkreis aus. Foto: dl Archiv

Unterallgäu (dl/sg). In Deutschland, Bayern und auch im Unterallgäu leben laut der Volkszählung „Zensus“ aus dem Jahr 2022 weniger Menschen als bisher angenommen. Für das Unterallgäu bedeutet das statt rund 150.000 nur noch 142.000 Einwohner.

Mit dem Ergebnis der Volkszählung müssen sich der Landkreis und die Gemeinden auf geringere Schlüsselzuweisungen einstellen, da diese aus den amtlichen Bevölkerungszahlen errechnet werden. Rund 3,5 Millionen Euro weniger jährlich bedeute das für den Landkreis, so Kreiskämmerer Sebastian Seefried. Außerdem wachse der Unterallgäuer Kreistag in der kommenden Wahlperiode vermutlich doch nicht, denn erst ab 150.000 Einwohnern müssen 70 statt wie bisher 60 Kreistagsmitglieder gewählt werden.

„Das Ergebnis hat mich sehr überrascht“, sagte Landrat Alex Eder. „Wir sind felsenfest davon ausgegangen, dass wir mehr als 150.000 Einwohner haben.“ Das seien keine guten Neuigkeiten, nicht zuletzt wegen der finanziellen Auswirkungen. Doch am Ende müsse man es betrachten wie „eine Schiedsrichterentscheidung, mit der wir jetzt leben müssen.“

Ein Einspruch werde nach der endgültigen Festsetzung im kommenden Jahr möglich, räumte Frank Rattel von der Kommunalaufsicht ein. In einer Gemeinde im Ostallgäu mit 230 Einwohnern habe der Zensus ein Ergebnis von 160 ergeben, berichtete er. Dort zweifle man die Methodik an und wolle nun von Tür zu Tür gehen und selbst eine Art Volkszählung durchführen, um das Ergebnis zu überprüfen. Der Zensus arbeite mit Stichproben und bleibe daher bekanntlich immer ungenau.