Notausgang bietet Kindern am Hühnerberg unter anderem ein kostenloses Mittagessen an. Foto: © Notausgang e. V.
Memmingen (sg). Am Hühnerberg soll ein neues Zentrum für Kinder, Jugendliche und Familien entstehen – mit KiTa, Hort, Jugendtreff, Café und weiteren offenen Angeboten. Träger wird der Verein „Notausgang e. V. - Hilfe für Menschen in Not“ sein.
Dieser hat dafür bereits vor etwa vier Jahren eine entsprechende Immobilie in der Kudlichstraße 10, die alte Metzgerei Finkele/Fuchs, erworben. Nun gibt es eine Baugenehmigung und Anträge für Förderungen laufen, berichtet Projektleiter Joachim Krohn. Die Kosten werden inzwischen auf etwa 2,6 Millionen Euro geschätzt, wovon voraussichtlich 1,4 Millionen aus verschiedenen Töpfen gefördert werden sollen. BR Sternstunden und „Bild hilft - Ein Herz für Kinder“ unterstützen bereits das Projekt, weitere Förderanträge wurden gestellt. Bei der Sanierung und dem Umbau sei zudem viel Eigenleistung geplant, erklärt Krohn. Es bleibe bis jetzt aufgrund der gestiegenen Baukosten und unsicheren Förderung für energetische Sanierung dennoch eine Kostenlücke von mindestens 500.000 Euro, für die der Verein auf Spenden hofft – großzügige ebenso wie kleine Spenden, die genauso wichtig seien und zeigen, dass Menschen das Projekt am Herzen liege, betont Conrad Reinker, Geschäftsleiter von Notausgang.
Sobald alle Fördervoraussetzungen erfüllt sind, beginnt der Bau am neuen Standort, erklärt Krohn: „Wir rechnen mit dem Baubeginn im ersten Halbjahr 2025. Der Bau soll mit dem vorhandenen Geld begonnen und dann modular weitergeführt werden, so wie weitere Spenden eingehen.“
Ort der Begegnung
Das Projekt ist eine Erweiterung der seit einem Jahrzehnt bestehenden Hühnerbergarbeit mit Kindern am Rübezahlplatz 1. Das angemietete Gebäude könnte nun verkauft werden.
Geplant sind in der Kudlichstraße eine KiTa für Drei- bis Sechsjährige und ein Hort für Schulkinder mit insgesamt 25 Plätzen, ein integratives Café für den Stadtteil sowie offene und kostenlose Angebote wie Musikunterricht, Malkurse oder Selbstverteidigung. Die offene Kinder- und Jugendhilfe mit kostenlosem Mittagsessen und Hausaufgabenbetreuung soll parallel weitergeführt werden.
Brücken bauen
„Letztlich soll das neue Quartierzentrum für den Stadtteil wie auch für die ganze Stadt eine Möglichkeit bieten, um sich zu treffen und sich auszutauschen“, erklärt Reinker. Denn es gebe auch in Memmingen eine große, unsichtbare Not: Die Einsamkeit. „Sogar Small-Talk baut Brücken. Auch kurze Begegnungen können wertvoll sein“, unterstreicht er. Begegnungen zwischen Besuchern, aber auch Begegnungen zwischen Mitarbeitern und Gästen. Sich mit ganzem Herzen Zeit für Menschen zu nehmen – das mache die Arbeit von Notausgang so wertvoll.
Der christliche Grundgedanke und seelsorgerische Angebote werden das Café ebenfalls ausmachen, fügt Krohn hinzu. Und es werden Möglichkeiten geschaffen werden, damit jeder dort einen Kaffee genießen kann, unabhängig von sozialem und finanziellem Status.
Mitmachen
Derzeit gibt es am Hühnerberg ein Team aus 12 Ehrenamtlichen. Für das neue Begegnungszentrum werden weitere ehrenamtliche Helfer gesucht - „Mitarbeiter mit Herz“, wie Reinker sagt. „Für die Kinderbetreuung suchen wir auch junge Menschen, ältere Schüler oder Studenten, die sich einen Nachmittag in der Woche Zeit nehmen können“, so Krohn. Zudem gebe es für dieses Jahr noch zwei offene FSJ-Stellen. Wer Interesse hat, kann sich bei Florence Krohn melden, Telefon: 0171 9587716.
Die KiTa wird mit bezahlten Fachkräften besetzt werden.
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