Roland Reischmann (rechts) und Hermann Oßwald, Geschäftsführer bei Mode Reischmann in Memmingen, blicken zuversichtlich in die Zukunft. Fotos: Sonnleitner
Memmingen (as). Seit zehn Jahren ist das Mode und Sporthaus Reichmann nun fester Bestandteil des Einzelhandels in der Memminger Innenstadt. Anlässlich der Jubiläumswochen im November sprach Geschäftsführer Roland Reischmann bei einer Pressekonferenz über die Entwicklung und Zukunft der Memminger Filiale, deren Ansiedlung 2006 einen wichtigen Impuls für die Innenstadtentwicklung gab.
„Wir freuen uns, dass
Memmingen Teil unseres Unternehmens ist“, erklärt Roland Reischmann zum Auftakt. Das 1860 gegründete Unternehmen mit Stammhaus in Ravensburg ist mittlerweile im Allgäu angekommen: Kempten war im Jahr 2004
der erste Standort im Allgäu. In Memmingen war eigentlich nur ein kurzes
Intermezzo mit einem „Outlet“ im ehemaligen Modehaus Wagner geplant, doch das
Feedback sei derart "sensationell" gewesen, dass man einen langfristigen Mietvertrag
mit der Kreissparkasse als Besitzer des Hauses in der Maximilianstraße 11-18 vereinbart
habe. „Wir sind sehr offen aufgenommen worden“, betont Reischmann, der auch die
Zusammenarbeit mit OB und Stadtverwaltung positiv hervorhebt.
Innenstadtentwicklung angestoßen
Allerdings habe man sich zu Anfang etwas schwergetan,
da die Maximilianstraße eine Baustelle war mit vielen Leerständen zu beiden
Seiten. „Die Sanierung der Maximilianstraße war Bedingung für die Ansiedlung in
Memmingen gewesen“, bekannte Reischmann. Die Ansiedlung seines Hauses sieht er als
"Dominostein", der weitere Entwicklungen wie die Neugestaltung des
Weinmarkts und des Schrannenplatzes sowie der Fußgängerzone angestoßen habe.
„Wir sind und bleiben jetzt in Memmingen“, bekannte Reischmann, wofür der Kauf des Gebäudes vor etwa vier Jahren ein wichtiger Schritt gewesen sei.
Auch innerhalb des Hauses hat man sich weiter
entwickelt: Mit der kürzlich erfolgten Neustrukturierung der Geschäftsräume und
des Sortiments, welche die Firma sich eine Million Euro kosten ließ, schaue man „froh
gelaunt in den nächsten fünf Jahre“.
Ikea ja, aber ohne Fachmarktzentrum
Etwas Sorge bereitet
ihm allerdings das geplante Ikea Fachmarkt-Zentrum, das ein "Ausbluten der Altstadtränder" zur Folge haben könnte. „Die Memminger können stolz
sein auf ihre Stadt. Diese gilt es zu schützen und nicht fahrlässig durch das
Gewinnstreben Ikeas in Gefahr zu bringen“, mahnt Reichmann. Die Ansiedlung des
Möbelhauses ohne die Fachmärkte hält er jedoch für sinnvoll. „Wir sind guten
Mutes, dass der neue Oberbürgermeister die richtigen, sensiblen Entscheidungen
trifft“, hofft Reischmann.
Dem Investor Spielraum geben
Sehr positiv äußerte sich der Jubilar hingegen zur Entwicklung des Bahnhofsareals, von dem er sich neue Impulse für die Innenstadt erhofft: "Ich bin mir hundertprozentig sicher, dass die Innenstadt vom neuen Bahnhofsquartier profitieren wird“, so Reischmann. Sehr modern müsse es werden, „ein lebendiges, einladendes Stadtquartier“, das auch ruhig größer werden dürfe als derzeit geplant. Wichtig sei es, dem Investor (drei Investoren sind in der engeren Wahl, Anm. der Red.) Spielraum zu geben um das Quartier so zu bauen, „dass es wirtschaftlich langfristig funktionieren kann und die Menschen anzieht“, meint Reischmann.
Unser Vorschaubild zeigt Roland Reischmann (links) und Hermann Oßwald in der neu gestalteten Youngfashion-Abteilung im Untergeschoss des Mode- und Sporthauses.