Memmingen (dl/as). Im Studio des Stadttheaters ist derzeit die temporeiche Komödie „Wunsch und Wunder“ von Felicia Zeller zu sehen. Dabei dreht sich alles um die weibliche Eizelle bzw. um das „Social Freezing“, das die Familienplanung optimieren soll.
Der richtige Partner, der richtige Job, der richtige Zeitpunkt: Wenn das Kind kommen soll, muss alles passen. Mehr und mehr Frauen entscheiden sich dazu, ihre Eizellen einfrieren zu lassen – um sie dann wieder aufzutauen, wenn die Zeit ideal scheint. Laut einer aktuellen Umfrage stehen etwa 64 Prozent der 18- bis 30-Jährigen dem „Social Freezing“ aufgeschlossen gegenüber.
Die Autorin Felicia Zeller, Jahrgang 1970, gilt als Meisterin des gepflegten Irrsinns, als Expertin für virtuose Sprachakrobatik und Wortwitz. Bekannt ist sie aber auch für ihre „Dokufiction“, in der sie reale dokumentarische Recherche mit fiktiven Einfällen durchmischt. Für Wunsch und Wunder traf sich Zeller mit Medizinern und Patienten und sammelte so den Stoff für eine temporeiche Komödie, die sich mit den Möglichkeiten der Reproduktionsmedizin und dadurch real gewordenen Schöpfungsfantasien beschäftigt.
Tragikomisch und nie denunzierend blickt sie auf ihre Protagonisten – das Team der Kinderwunschpraxis „Praxiswunsch“: Auf deren Gründer Dr. Flause, der den Mangel an Samenspendern früher gern durch eigene Proben ausgeglichen hat, auf seine Praxiskollegin Dr. Betty Bauer, die an ihrem unerfüllten Kinderwunsch verzweifelt, auf die Sprechstundenhelferin Nicole Neider, die schon wieder ungewollt schwanger ist. Eine Elternzeitvertretung muss her und noch ahnt niemand, dass es sich dabei ausgerechnet um eines der gezeugten Wunschkinder handelt, auf der Suche nach dem biologischen Vater ...
Zu sehen ist das Schauspiel am 26. und 29. April sowie am 8., 9. und 10. Juni jeweils um 20 Uhr und am 24. April um 19 Uhr.