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"Woran du dein Herz hängst" Eine reformatorische Kanzelrede über das Geld

veröffentlicht am 01.11.2012

Professor Dr. Ralf Frisch. Foto: jmg

Memmingen (jmg) – Geld, der schnöde Mammon oder einfach Zaster – für viele Menschen unserer Zeit eines der erstrebenswertesten Dinge. Nun hat Dr. Ralf Frisch, Professor für Systematische Theologie und Philosophie an der Evangelischen Hochschule Nürnberg, am Reformationstag in der Kirche St. Martin in einer Kanzelrede über das Geld und Macht in unserer Zeit gesprochen. Dabei war nicht der Euro  das Thema, sondern Geld allgemein mit all seinen negativen Auswüchse auf die Würde des Menschen.

"Eine Zivilgesellschaft ist ohne Geld nicht denkbar. Jeder braucht es. Es gibt Menschen, die haben Geld im Überfluss, anderen reicht es nicht zum Notwendigsten. Beherrscht Geld aber mein ganzes Leben? Wo sind die Grenzen?". Mit diesen Worten leitete der Professor seine Rede ein um danach auf die Auswüchse und die Auswirkungen des Geldes auf den Menschen näher einzugehen. Geld an sich sei nur ein Stück Papier und stelle keinen eigenen Wert dar. Geld werde erst zu einem begehrten Objekt, wenn es als Zahlungsmittel zum Ausgleich gegenseitiger Leistungen eingesetzt werde im Gegensatz zu einer Tauschwirtschaft. Geld verwandle sich aber zunehmend in ein dämonisches Gespenst das die Menschheit mehr und mehr beherrsche. Frisch meinte den Dämon Geld der Böses, als Macht, die beherrschend sei und nicht mehr einzudämmen sei. Eine Charakter und Moral vernichtende Macht.

Er betonte, dass eine funktionierende Wirtschaft ohne Geld undenkbar sei, aber  dass es vermehrt noch  "Tanz ums goldene Kalb" und die Ausuferungen einer überbordenden darstelle.

Längst führe uns nämlich das Geld an der Nase herum. "Nicht wir sind die Herren des Geldes, das Geld führt uns", so Frisch. Auch wenn das Geld immer mächtiger werde, es gebe eine Macht die stärker sei, sagte Frisch. Hier erinnerte er an die reformatorische Botschaft, die Botschaft von Martin Luther. Die bösen Geister müssten ausgetrieben werden. Als Christ müsse der Mensch die Kraft haben sich von der zerstörenden Macht des Geldes zu lösen.

"Wer es schafft sich davon zu trennen, wird einen neuen Geist bekommen", so das Fazit von Professor Dr. Ralf Frisch.