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Wohnen muß auch Spaß machen (dürfen)

veröffentlicht am 11.05.2012

Symbolisch übergibt Siebendächer-Vorstand Josef Martin Lang (rechts) die vielen älteren Bürgern noch bekannte "Kehrwoche" und damit das Wort an Bürgermeister Helmut Börner. Fotos: Radeck

Memmingen (rad). Die Siebendächer-Baugenosssenschaft in Memmingen feiert in diesen Tagen ihr 100jähriges Bestehen. Am 18. Mai 1912 wurde die Genossenschaft gegründet - damals unter dem Namen Baugenossenschaft Memmingen.

Im Rahmen der Feierlichkeiten ist ab dem 11. Mai  noch bis zum 25. Mai die Ausstellung "100 Jahre Wohnen - wie sich das Wohnen seit der Gründung der Siebendächer vor 100 Jahren gewandelt hat" im Atrium der Neuen Schranne zu sehen.

Symbolträchtig: Siebendächer-Vorstandsmitglied Waldemar Hildebrandt vor einer der Schautafeln der aktuellen Ausstellung - auch in den nächsten 100 Jahren wird es genügend anzupacken geben.

Bei der Eröffnungsrede machte Vorstand Josef Martin Lang eine kurze Zeitreise in die vergangenen 100 Jahre des Memminger und auch Siebendächer-Wohnungsbaus. Memmingens Bürgermeister Helmut Börner wagte dagegen auch einen Blick nach vorn und fand durchaus auch mahnende Worte in Richtung modernes und vermeintlich energiesparendes Bauen. Sei es nicht mehr zu öffnende Fenster oder wenn ausschließlich die Belange der Solarstromerzeugung berücksichtigt würden -  der Mensch dürfe dabei nicht ausser Acht gelassen werden. Im weitesten Sinne muß Wohnen auch Spaß machen (dürfen).

Paradiesische Zustände

Die Ausstellung "10o Jahre Wohnen" ist eine Zeitreise durch die Geschichte des Wohnens. Mit Bildmaterial und authentischen Ausstellungsobjekten aus dieser bewegten Zeit. Von der Etagentoilette bis hin zu den modernen Wohnformen. Immerhin hat statistisch gesehen jeder Bundesbürger etwa 42 Quadratmeter Wohnfläche zur Verfügung - rein rechnerisch. "Wir leben in paradiesischen Zuständen" -passt hierzu die Aussage von Helmut Börner. Er hat miterlebt, wie in der Nachkriegszeit die Einwohnerzahl Memmingens von 19.000 um weitere 13.o00 Flüchtlinge und Heimatvertriebene sprunghaft anstieg - entsprechend eng und knapp war in dieser Zeit der Wohnraum bemessen.

Die Ausstellung im Atrium der Neuen Schranne (2. Obergeschoss) ist noch bis zum 25. Mai von 8 -20 Uhr für jedermann geöffnet.