Josef Miller mit Anna und Wolfgang Zettler bei der Baubesichtigung in Volkratshofen. Foto: Elmar Würth
Memmingen (ew). Nachhaltiges Bauen steht hoch im Kurs. Eine entsprechende Wohnanlage entsteht momentan im Ortskern von Volkratshofen. Baubeginn war 2020, die Fertigstellung ist für Herbst 2022 geplant.
Der ehemalige Staatsminister Josef Miller hat sind anlässlich einer Baubesichtigung über die dort angewandte Hybridbauweise informiert. „Der Klimaschutz gehört zu den größten Herausforderungen unserer Zeit“, äußerte der ehmalige Bayrische Staatsminister vor Ort auf der Baustelle der Firma Zettler in Volkratshofen.
Mitten im Ort entsteht dort eine Anlage mit 29 Wohnungen samt Tiefgarage in Hybridbauweise. „Das bedeutet, dass die Baustoffe so eingesetzt werden, dass ihre Eigenschaften optimal zur Geltung kommen“, erklärt Wolfgang Zettler von der gleichnamigen Bauunternehmung und ergänzt, dass der nachwachsende und natürliche Rohstoff Holz vorwiegend für die Herstellung von tragenden Wänden verwendet wird. Durch einen hohen Vorfertigungsgrad (in der eigenen Produktionshalle) unserer Holzbauabteilung wird ein schneller Baufortschritt erreicht.
Der Baustoff Beton wird für aussteifende Teile wie die Treppenhäuser und schallschutzrelevanten Bauteilen wie Betondecken eingesetzt. Dieser dient zusätzlich dem Energiespeicher. Die Heizung wird mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz in Form von Pellets "gefüttert".
Jedes der drei Häuser wird durch einen Aufzug und ein Treppenhaus von der Tiefgarage bis unters Dach erschlossen.
„Das erste Haus konnte nach Fertigstellung der Betonarbeiten in nur sechs Tagen aufgestellt werden“, erzählt Wolfgang Zettler stolz. Durch die trockene Bauweise entstehe ein angenehmes Wohnklima. Ein weiterer Vorteil sei es auch, dass an allen Holzwänden Gegenstände ohne Dübel, sondern nur mit Holzschrauben befestigt werden können.
Holz als Baustoff ungerechtfertigt benachteiligt
Miller unterstrich, dass der Anteil an Holzhäusern beim Bau deutlich zugenommen habe. Weiter seien Holzhäuser große Kohlenstoffspeicher und tragen zur Vermeidung von CO2 bei. Er freute sich besonders, dass durch eine Gesetzesänderung nun Holzkonstruktionen bis zu Hochhausgrenze von 22 Metern möglich sind. Holz wurde seiner Meinung nach in der Vergangenheit als Baustoff ungerechtfertigt benachteiligt, obwohl es im Brandfall länger die Stabilität und Tragfähigkeit hält.