Memmingen (as). Trotz überragender Mehrheit: Die Initiatoren
des Bürgerentscheids haben ihr Ziel, den Ausbau des Zehntstadels Steinheim zu verhindern, um 556 Stimmen verfehlt. Der Bürgerentscheid ist damit gescheitert.
Stell Dir vor, es herrscht Demokratie und nur
jeder Vierte geht hin: Die Umsetzung des am Wahlergebnis sichtbaren
Bürgerwillens scheitert an der Beteiligung. Die Botschaft jedoch scheint eindeutig: 70,3 Prozent der abgegebenen
Stimmen votierten mit „Ja“, also gegen den Ausbau des Zehntstadels.
Nur jeder vierte Wahlberechtigte nahm teil
8.258 Memminger hatten sich an der Abstimmung beteiligt - es fand also nur etwa jeder vierte der 31.796 wahlberechtigten Bürger den Weg zur Urne bzw. zum nächsten Briefkasten.
Trotz der im Verlauf der Auszählung recht
eindeutigen Balkenausschläge gegen die Sanierung der "alten Scheune" war es eine Zitterpartie bis
zuletzt. Denn damit der Bürgerentscheid gültig wäre, hätten mindestens 6.358, also 20 Prozent, der wahlberechtigten Memminger/innen, gegen
die Sanierung (also mit "Ja") stimmen müssen. Erst kurz vor
Auszählungsschluss wurde klar, dass diese Zielgerade nicht erreicht werden würde.
Die leise Stimme des Wählers
Der Memminger Stadtrat hatte im April diesen Jahres der lange umstrittenen Sanierung des Steinheimer Zehntstadels
mit nur fünf Gegenstimmen (des Christlichen Rathausblocks) zugestimmt. Das Abstimmungsergebnis könnte immerhin als Indiz dafür gewertet werden, dass die Mehrheit der Stadträte das Ohr eventuell doch nicht nah genug am Wähler hat.
Kommentar von Antje Sonnleitner