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"Wissen jetzt, worauf es ankommt"

Großes Interesse an Beratung zu Photovoltaik-Anlagen

veröffentlicht am 18.03.2022
Check dein Dach

Beratungsgespräch im Garten der Familie Lempenauer in Buxach-Hart (v.l.): Manuel Allgaier und Stefan Schleszies von der eza!. Mark und Fritz Lempenauer sowie Klimaschutzmanager Mario Hönisch. Foto: Alexandra Wehr/ Pressestelle Stadt Memmingen

Memmingen (dl). Mit der Sonne selbst Strom produzieren? Eignet sich mein Eigenheim überhaupt für eine Photovoltaik-Anlage? Wie kann ich bestehende Anlagen aufrüsten oder mit einem Batteriespeicher kombinieren? Antworten auf diese und andere Fragen geben Energieberater der Verbraucherzentrale Bayern und des Energie- und Umweltzentrums Allgäu (eza!). Im Rahmen der Aktion Check-Dein-Dach bietet die Stadt Memmingen den Bürgerinnen und Bürgern kostenlose Photovoltaik-Beratungen seitens der Fachleute von Verbraucherzentrale und eza! an. Das Interesse ist derart groß, dass schon in kurzer Zeit das Kontingent von 70 kostenlosen Vor-Ort-Beratungen ausgebucht war.

Mario Hönisch, Klimaschutzmanager der Stadt Memmingen, zeigt sich sehr erfreut über das große Interesse am Beratungsangebot. „Es ist ein Zeichen dafür, dass die Hausbesitzer für das Thema Solarenergie sensibilisiert sind und ihren ganz persönlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten wollen“, erklärt Hönisch.

Ziel der Photovoltaik-Beratung, die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert wird, ist es, die passende Lösung zur Nutzung von Sonnenenergie zu finden. Die Energieberater analysieren dafür vor Ort Dachtypus, Dachzustand und Dachschräge, Verschattungsgrad, Strombedarf sowie weitere entscheidungsrelevante Faktoren – produktneutral und ganz ohne Verkaufsabsicht. Gibt es bereits eine bestehende Anlage, wird geklärt, ob es Sinn macht, diese nachzurüsten oder zu ergänzen, zum Beispiel mit einem Batteriespeicher. Zudem erhalten die Hausbesitzer Informationen zu passenden Förderprogrammen.

Mark Lempenauer, Vorstandsmitglied des TV Memmingen, und sein Vater Fritz Lempenauer zählen zu den Hauseigentümern, die das Angebot einer kostenlosen Photovoltaik-Beratung der Stadt Memmingen angenommen haben. Sie würden gerne selbst Strom erzeugen und möglichst viel davon im eigenen Haushalt verbrauchen, erklären sie zu Beginn des Vor-Ort-Termins. Energieberater Stefan Schleszies erläutert, dass sich für ihr Haus aufgrund des niedrigen Stromverbrauchs von rund 2200 Kilowattstunden im Jahr – rein rechnerisch – eine kleine Photovoltaikanlage mit einer Nennleistung von 3 Kilowatt-peak auf der Westseite des Hausdachs anbieten würde. Die Ausrichtung nach Westen hin, so der Fachmann, habe den Vorteil, dass gerade in den späteren Nachmittagsstunden, wenn häufig die Bewohner zu Hause seien und mehr Energie benötigt werde, die Anlage klimafreundlichen und günstigen Strom liefere.

Laut Stefan Schleszies sind die Zeiten vorbei, in denen Photovoltaikanlagen auf Ost- oder Westdächern als unrentabel galten. Allerdings sei eine Anlage mit 3 Kilowatt-peak nicht auf einen größeren Verbrauch wie zum Beispiel für das Laden eines Elektroautos ausgelegt, erklärt der Energieberater. Da die Kosten nicht linear mit der Anlagengröße steigen würden, lohne es sich, an dieser Stelle größer zu denken. Insofern biete sich das größere Dach des Anbaus an. Schleszies rechnet hier mit Kosten in Höhe von circa 8.000 Euro, bei der kleineren Variante mit rund 5.000 Euro. Auch über den Einbau eines Batteriespeichers informierte er die Hausbesitzer. Damit ließe sich auch am Abend der selbstproduzierte Solarstrom nutzen.

Die Hauseigentümer zeigten sich sehr zufrieden mit der Einzelberatung, die eineinhalb Stunden gedauert hat. „Die Beratung speziell für unser Haus war sehr aufschlussreich, die Informationen haben uns einen großen Schritt weitergebracht“, betont Mark Lempenauer. „Wir wissen jetzt, worauf es ankommt und haben eine Entscheidungsgrundlage. Und wir wissen, worauf wir bei einem Angebot achten müssen.“

Die Aktion Check-Dein-Dach, die bereits in einigen Allgäuer Kommunen gelaufen sei, käme allgemein bei den Bürgern sehr gut an, berichtet Manuel Allgaier, der bei eza! für den Bereich Energieberatung zuständig ist. „Die Hausbesitzer:innen wissen eine neutrale und kompetente Beratung sehr zu schätzen“, so der Eindruck von Manuel Allgaier.