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Wirtschaftskrise lässt Arbeitslosigkeit weiter steigen

Bundesweiter und regionaler negativer Trend hält weiter an

veröffentlicht am 30.08.2024

Nürnberg/Kempten/Memmingen (dl/rad). Der Arbeitsmarkt bekommt die Auswirkungen der Wirtschaftskrise immer deutlicher zu spüren. Bundesweit ist die Arbeitslosenquote erneut gestiegen, um 0,1 Prozent im Vergleich zum Vormonat auf nun 6,1 Prozent. Auch im Wirtschaftsraum Memmingen gibt’s eine Steigerung auf 2,8 Prozent, im gesamten Allgäu liegt die Qutoe bei 3,0 Prozent.

"Der Arbeitsmarkt bekommt weiter die Folgen der wirtschaftlichen Stagnation zu spüren. Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung haben in der Sommerpause weiter zugenommen", drückte es die Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Andrea Nahles, auf der monatlichen Pressekonferenz in Nürnberg deutlich aus. Ein Zuwachs von 63.000 Menschen als im Vormonat und 176.000 Menschen im Vergleich zum August 2023 sind die lauten die Arbeitslosenzahlen bundesweit.

Ähnliches berichtet auch die Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen: „Die Arbeitslosenquote liegt bei 3,0 Prozent, das ist ein Anstieg von 0,2 Prozentpunkten zu Juli“, erläutert Horst Holas, stellvertretender Leiter der Arbeitsagentur. „Knapp 12.200 Personen sind derzeit im bayerischen Allgäu arbeitslos gemeldet. Das ist natürlich im August ein überwiegend saisonaler Effekt. Wie schon im Juli haben sich nochmals mehr – überwiegend junge Menschen – nach Ausbildungs-, Schul- oder Studienende arbeitslos gemeldet. Auch viele berufliche

Weiterbildungsmaßnahmen haben geendet. Dazu kommt, dass während der Ferienzeit viele Betriebe nicht neu einstellen – sie haben teilweise selbst Betriebsurlaub oder viele ihrer Mitarbeitenden sind im Sommerurlaub.

Da werden Neueinstellungen häufig in den Herbst verschoben.

Konjunkturell bedinger Anstieg unübersehbar

Dennoch: die Arbeitslosigkeit steigt seit 2022 jährlich an – es sind im aktuellen Monat etwa 1.700 Menschen mehr arbeitslos gemeldet, als noch im August 2022. Und dieser Anstieg ist in erster Linie konjunkturell bedingt. Die Allgäuer Unternehmen sind mit Neueinstellungen vorsichtiger geworden. Der Stellenbestand ist seit August 2022 stetig gesunken. Momentan liegt er mit nicht ganz 6.800 Stellen in etwa auf dem Niveau des Augusts im Vor-Corona-Jahr 2019: also immer noch ein guter Bestand, aber der Abwärtstrend lässt sich natürlich nicht leugnen.“ Und er rät: „Der Fachkräftebedarf der Betriebe ist weiter sehr hoch. Geringqualifizierte Menschen sollten jede Chance einer Qualifizierung zur Fachkraft nutzen – das ist die beste Vorsorge gegen Arbeitslosigkeit. Gerade in Mangelberufen wie Pflege oder Erziehung bietet der Arbeitsmarkt langfristig sehr gute Perspektiven. Und wir können in vielen Fällen Förderungen anbieten.“ Kommenden Montag ist der klassische Ausbildungsbeginn vieler Berufe. Hier appelliert Horst Holas: „Die Allgäuer Unternehmen haben immer noch viele freie Ausbildungsplätze zu vergeben. Und auch noch weit nach dem 2. September kann man mit einer Ausbildung beginnen. Junge Leute und deren Eltern sollten das Beratungsangebot unserer Berufsberatung nutzen: diese weiß, wo Ausbildungsplätze frei sind und hilft bei beruflicher Unsicherheit. Mit einer Ausbildung zur Fachkraft werden: das ist eine langfristig gute und sicher Investition in die eigene Zukunft.“

Arbeitslosigkeit

Die Arbeitslosenquote im Gebiet der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen stieg im August im Vergleich zu Juli um 0,2 Prozentpunkt auf 3,0 Prozent an. Im Vergleich zum Vorjahresmonat August 2023 war die Quote ebenfalls um 0,2 Punkte erhöht - und zeugt weiterhin von der anhaltend schwachen Konjunktur.

Zum Stichtag im August waren insgesamt 12.181 Menschen im Agenturbezirk arbeitslos gemeldet – 912 Personen (8,1 Prozent) mehr als im Vormonat und 963 Personen (8,6 Prozent) mehr als im Vorjahresmonat.

Damit setzt sich der im Juli saisonbedingte sommerliche Anstieg der Arbeitslosenzahlen im August – noch einmal verstärkt - fort: weitere junge Menschen haben sich – meist vorübergehend - nach Ende ihrer Ausbildungs-, Schul- oder Studienzeit arbeitslos gemeldet. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit zeigt sich zwar in allen Personengruppen, ist aber bei den Unter-25-Jährigen am stärksten ausgeprägt: von 912 mehr arbeitslos gemeldeten Personen im Vergleich zu Juli sind 350 jünger als 25 Jahre.

Grafiken: Agentur für Arbeit