Allgäu (dl). Die Allgäuer Landtagsabgeordneten haben sich auf Einladung der IHK Schwaben mit Vizepräsidenten und Regionalvorsitzenden der IHK aus dem Allgäu heuer in Oberstdorf zum wirtschaftspolitischen Dialog getroffen. Neben Diskussionen über Probleme und Lösungen sollen Wege gesucht werden, die Anliegen der Allgäuer Wirtschaft mehr Nachdruck zu verleihen.
Zunächst wurde über das Thema „Hochschullandschaft im Allgäu“ diskutiert und dabei ein möglicher Studiengang „Gesund- und Generationen“ begrüßt. Hier würden die Wirtschaftsvertreter als Standort Kaufbeuren sehen.
Umfangreiche waren die Gespräche um die Allgäuer Verkehrsinfrastruktur. Insbesondere bei über die nördliche Alternativ-Trasse der transeuropäischen Magistrale Paris–Wien–Budapest. Hier handele sich beim Ausbau der Strecke über Stuttgart, Ulm, Augsburg und München, um „ein zentrales verkehrspolitisches Projekt von strategischer Bedeutung für ganz Südbayern und Baden-Württemberg, das es zu verteidigen gilt“.
Mit Unverständnis reagierten die Vertreter der Wirtschaft, als vor wenigen Tagen die Verzögerungen bei der Bahn-Elektrifizierung München–Memmingen–Lindau bekannt wurden. Es müsse nun alles getan werden, diesen – erneuten – Zeitverzug zu minimieren und sicherzustellen, dass der Ausbau bis 2020 abgeschlossen ist. Die größte Herausforderung sahen Unternehmer wie Politiker in einer raschen Aufteilung der Mehrkosten zwischen den Projektpartnern Bund, Bahn und Freistaat, damit nicht der Zeitplan insgesamt und damit das Projekt als solches in Gefahr gerate. „Uns ist die Botschaft auch an den Bund wichtig, dass es hier nicht um eine Nebenbahn irgendwo im Allgäu geht, sondern um eine internationale Verbindung zwischen zwei der wirtschaftsstärksten europäischen Metropolregionen“, betonten die Teilnehmer in Übereinstimmung.
Weitere Themen waren der vierspurige Ausbau der Bundestrasse 12 sowie die Entwicklung des Allgäu Airports in Memmingen. Ebenso wurde abschließend über die die Umsetzung der Energiewende im Allgäu diskutiert.