„Wir sind die
Waldkinder“, sangen die 13 Mädchen und Buben zur Begrüßung der Gäste im Eisenburger Wald, begleitet auf der Gitarre von Barbara Küchle, Leiterin des Kindergartens Eisenburg. Links im Bild: Gruppenleiterin Barbara Just. Fotos: Sonnleitner
Memmingen (as). „Wir sind die Waldkinder“, sangen die 13 Mädchen und Buben fröhlich zur Begrüßung der Gäste am "Tag des offenen Waldkindergartens" im Eisenburger Wald. Auf einer Lichtung dort hat sich der Waldkindergarten seit September eingerichtet - unter freiem Himmel und in einem gemütlich hergerichteten Bauwagen.
Er habe sich sehr gefreut auf diesen Termin, bekannte Oberbürgermeister Manfred Schilder bei Begrüßung der Eltern und Gäste aus Stadtrat und Verwaltung zum Tag des offenen Waldkindergartens. „Was hier in freier Natur geleistet wird, ist für uns in Memmingen ein Pilotprojekt“, verkündet der Oberbürgermeister. „Die Kinder erleben hier hautnah, was die Natur mit sich bringt.“ Dazu gehören auch Wind und Wetter, doch seit September waren die Waldkinder nur fünfmal im Haupthaus des Eisenburger Kindergartens und das aus Sicherheits- und nicht aus klimatischen Gründen, wie Schilder betont.
Vielfalt des Lebensraumes Wald entdecken
Bei allzu schlechtem Wetter halten sich die Kinder im beheizbaren Bauwagen auf.. Angeschafft werden konnte er dank einer Spende des Memminger Krematoriums.
Egal
ob es schneit oder regnet, die Kinder sind draußen an der frischen Luft. Im spielerischen
Umgang mit der Natur, durch praktisches
Erleben und Lernen entwickeln sie Verständnis für ökologische Zusammenhänge
und entdecken die Vielfalt des Lebensraumes Wald.
Gruppenleiterin
Barbara Just schildert den Gästen den Tagesablauf im Wald. „Schon der Weg vom
Parkplatz zur Lichtung (etwa 500 m vom Waldparkplatz Parkplatzbleiche entfernt,
Anm. der Red.) ist ein tolles Erlebnis. "Die Kinder entdecken Neues und sammeln Naturmaterialien",
erzählt Just. Nach dem Morgenkreis mit Liedern und Spielen versammelt sich die Gruppe zur gemeinsamen Brotzeit im Bauwagen. Die Vorschulkinder, genannt "schlaue
Füchse", treffen sich hier auch einmal in der Woche zur Waldschule.
Kein vorgefertigtes Spielzeug
Vorgefertigtes Spielzeug gibt es hier nicht. Als Forschermaterial dienen den Kindern Schaufel, Eimer, Kochtöpfe und Werkzeug. „Hier ist viel Kreativität und Fantasie gefragt“, erklärt Barbara Just. Der Wald wird tagtäglich zum Abenteuerland, denn die Kinder entdecken Plätze, welche die Erwachsenen nicht sehen. „Hier steht unsere Piratenburg“, erklärt einer der Buben. Es gibt auch noch einen „Hexenwald“ und ein „Räuberlager“.
Die lange Reihe von Danksagungen an alle Unterstützer des Waldkindergartens - auch von Seiten der Leiterin des Kindergartens Eisenburg, Barbara Küchle - bezog auch die Eltern mit ein, die dem Projekt großes Vertrauen entgegenbringen und es in Kauf nähmen, „jeden Tag dreckverschmutzte Kinder vom Parkplatz abholen“.
Das letzte Wort hatten die Kinder mit einem Gedicht und einem lustigen Lied vom kleinen grünen Frosch.