„Wir sind auf den Herbst gut vorbereitet"

Memmingen (as). Bei der offiziellen Eröffnung der neuen Spielzeit 2020/21 nach der Sommerpause schwor Intendantin Dr. Kathrin Mädler ihr Team auf eine "mutige und angstfreie" neue Spielzeit ein. "Trotzig und vorbildhaft" solle die Kunst der Krise sein. Sie appellierte aber auch an ihre Mitarbeiter, den Arbeits- und Gesundheitsschutz sehr ernst zu nehmen.

Einen guten Start in eine herausfordernde Zeit wünschte Oberbürgermeister Manfred Schilder dem Landestheater-Team bei der offiziellen Eröffnung der neuen Spielzeit „Zwischen den Zeiten“. Er sei überzeugt, dass die Spielzeit trotz oder gerade wegen der Einschränkungen ein Erfolg werde.

Auch Intendantin Dr. Kathrin Mädler zeigte sich in ihrer Begrüßung des Teams und der Medienvertreter, die mit vorschriftsmäßigem Abstand zueinander im Theatersaal platziert waren, optimistisch: „Ich bin guten Mutes", so Mädler, sie gehe von einer Normalisierung der Lage aus. „Wir sind auf den Herbst gut vorbereitet.“

Ganz besonders freute sich die Intendantin über die Treue und Solidarität des Publikums, das in überwältigendem Ausmaß nicht genutzten Abonnementkarten gespendet habe. Weit über 10.00 Euro seien so zusammengekommen. Das Haus stehe insgesamt "nicht so schlecht da wie befürchtet".

Doch in Ihrer Rede klangen auch nachdenkliche Töne an, nachdem die zweite Hälfte der letzten Spielzeit durch die „destruktiven Energien“, die Corona mit sich brachte, so verkürzt worden war - Trauer und Enttäuschung angesichts eines leeres Theaters, dem Energie, Menschen und Emotionalität gefehlt hätten. “Corona hat uns viele Projekte gekostet, auf die wir uns gefreut haben", bedauerte Kathrin Mädler.

Die Kunst der Krise

Erlösend sei es schließlich gewesen, aktiv zu werden und kreativ mit der Situation umzugehen, die Krise künstlerisch zu bewältigen. Innerhalb von zwei Wochen hat Sie mit ihrem Team, bei dem sich Mädler ausführlich für die herausragenden Leistungen in der coronabedingten Ausnahmesituation bedankte, einen neuen Spielplan auf die Beine gestellt. Man wolle auch in der Krise mitgestalten: „Wir haben etwas zu sagen zu dem gesellschaftlichen Zustand, den wir im Moment haben.“ So geht es im Interimsspielplan „Zwischen den Zeiten“ auch um „Themen, Fragen und Irrationalitäten, die uns zur Zeit des Stillstands beschäftigt haben“ – dazu gehört auch die Möglichkeit von Gemeinschaft angesichts einer Spaltung der Gesellschaft. Die Frage nach der Kraft und Funktion von Kunst und Theater steht im Fokus des Monodramas „Event“, mit dem die Saison am 11. September im Großen Haus eröffnet wird.

Derzeit keine Premierenfeiern

14 Stücke sind es insgesamt, die unter weiterhin erschwerten Arbeits- und Produktionsbedingungen entstehen, da größere Ensemblearbeit aufgrund der Hygienevorschriften auch weiterhin nicht möglich ist. Auch Premierenfeiern müssen vorerst ausfallen.

Bayerische Theatertage finden 2021 statt

Die Bayerischen Theatertage sollen jedoch, wie bereits angekündigt, im Mai 2021 stattfinden. Mädler erklärte auch, dass die Gründung der Kinder- und Jugendsparte, die ursprünglich für dieses Jahr angedacht war, nun um ein Jahr verschoben wird.

Neue Mitarbeiter

Schließlich begrüßte die Intendantin noch neue MitarbeiterInnen: Franziska Isensee, die bereits in den vergangenen Spielzeiten bei verschiedenen Produktion für Bühne und Kostüme verantwortlich war, ist als neue Ausstattungsleitung engagiert. Die Beleuchtungsabteilung wird künftig unterstützt von Tino Langmann (Beleuchtungsmeister) und Daniel Ivanovski. Als neue Regieassistentin und Inspizientin ergänzt Carmen Stürmer das Team, Eliane Wien wird ein FSJ-Kultur am Landestheater absolvieren. Auch an der Kasse gibt es ein neues Gesicht: Güler Pacaci unterstützt des Vorverkaufsteams.