Die Lokale Memmingen
Gefro AOK Brommler stadtmarketing Enerix Golfclub Memmingen Innoverta Landestheater Schwaben Cineplex Kaminwerk Memmingen FC Memmingen Rechtsanwalt Philipp Hacker Radio AllgäuHit

„Wir schulden dem Allgäu, dass wir vorankommen“

Verkehrskonferenz Schwaben: CSU-Abgeordnete legen Wunschliste vor

veröffentlicht am 23.08.2018
Verkehrskonferenz Schwaben

Auf dem Podium antworteten Staatsministerin Ilse Aigner, Bundesminister Andreas Scheuer, Bayerns Bahn-Konzernbevollmächtigter Klaus-Dieter Josel und MdL Eberhard Rotter auf die Fragen, Wünsche und Anregungen der CSU-Landtagsabgeordneten. Fotos: Radeck und Sonnleitner

Memmingen (as). Um sicherzustellen, dass die zuständigen Minister die Infrastruktur-Hausaufgaben für Schwaben zuverlässig und zügig erledigen, luden die schwäbischen CSU-Landtagsabgeordneten zur „Verkehrskonferenz Schwaben“ am Allgäu Airport ein. Staatsministerin Ilse Aigner, zuständig für Wohnen, Bau und Verkehr, sowie Andreas Scheuer, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, standen Rede und Antwort.

Verkehrskonferenz Schwaben

Die bayerische Verkehrsministerin Ilse Aigner.

Es geht um Wachstum, Fortschritt, Schnelligkeit, Komfort und den Ausbau der Wirtschaftskraft: In einem dreiseitigen Positionspapier hatten die schwäbischen CSU-Politiker ihre Wünsche und Forderungen nach noch mehr Engagement für Straße, Schiene und Luftverkehr im Allgäu zusammengefasst. Diese gingen über die Umsetzung von im Bundesverkehrswegeplan bereits enthaltener Projekte wie zum Beispiel den Ausbau der A7 auf sechs und der B 12 auf vier Spuren weit hinaus.

Der Bund investiere besonders in Schwaben, „hier besteht Nachholbedarf“, sagte MdB Andreas Scheuer, der Schwaben als „Premium- und Vorzeigeregion“ bezeichnete. Darum sind im Verkehrswegeplan 2030 2,4 Milliarden Euro für Schwaben im vordringlichen Bedarf vorgesehen, mehr als doppelt so viel wie in der vorigen Periode. Insbesondere die Elektrifizierung der Bahn soll weiter vorangetrieben werden, um mehr Autofahrer und Güter auf die Schiene zu bringen und die Dieselloks sukzessive in den Ruhestand zu schicken. „Bis 2030 soll sich die Zahl der Bahnkunden verdoppeln“, definierte Scheuer das bundesweite Ziel.

Im Rahmen von BESS (Bayerische Elektromobilitätsstrategie Schiene) soll das Haltestellen-Netz verdichtet werden, die meisten der neuen Halte entstehen im Allgäu. Auch die Taktlücken sollen gefüllt werden, indem die Züge auf allen Strecken im Stundentakt fahren.

Gute Nachrichten gab es auch in Bezug auch die geplante Regio-S-Bahn: „Die Memminger Halte werden kommen“, kündigte Ministerin Aigner an. Die sechs „Memminger Halte“ (Pleß, Fellheim, Heimertingen, Buxheim, Memmingen-Amendingen und BBZ) sollen im Rahmen der Stationsoffensive Bayern stufenweise umgesetzt werden.

Verkehrskonferenz Schwaben

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer.

"Schneller, effizienter und sauberer"

Schneller und effizienter soll der Verkehr werden, aber auch sauberer. So stand auch der Umwelt- und Klimaschutz auf der Agenda der Verkehrsminister. 2.000 neue, umweltfreundliche und barrierefreie Busse sollen bis 2020 im Rahmen des Ausbaus des öffentlichen Nahverkehrs in Bayern unterwegs sein, kündigte Ilse Aigner an, Verkehrsbünde wie der AVV sollen verstärkt werden.

„Ich setze große Erwartungen in die Entwicklung alternativer Antriebssysteme“, bekannte Verkehrsminister Scheuer. „Deutschland soll der Leitmarkt für neue effiziente Fahrzeuge werden“.  Auch Bayerns Bahn-Konzernbevollmächtigter Klaus-Dieter Josel zeigte sich offen für hybride Fahrzeuge, allerdings sei zu prüfen, inwieweit sie den Streckenanforderungen genügen.

Aktuelle und zukünftige Projekte für die Region im Überblick:

Straße: Die schwäbischen Abgeordneten fordern eine zügige Umsetzung folgender Straßenbauprojekt: Sechsstreifiger Ausbau der A7 vom Autobahndreieck Hittistetten bis zum Autobahnkreuz Memmingen; Erweiterung der B 12 zwischen Kempten und Buchloe auf vier Streifen sowie Weiterführung des sechsstreifigen Ausbaus der A 96 von München bis Buchloe.  - Übrigens: Die Pkw-Maut kommt noch in dieser Legislaturperiode, wie Lokale-Herausgeber Wolfgang Radeck von Andreas Scheuer erfuhr.

Bahn: „Wir schulden dem Allgäu, dass wir vorankommen“, sagte Bundesminister Scheuer mit Blick auf die Bahnstrecken-Elektrifizierung. Aktuell würden insgesamt 800 Millionen Euro für die Strecke von München nach Lindau investiert. Für 2021 sei die Elektrifizierung der Strecke Lindau-Ulm geplant. Darüber hinaus fordern die schwäbischen CSU-Politiker, weitere Strecken wie Ulm-Memmingen-Kempten- Oberstdorf und Augsburg-Buchloe-Kempten-Hergatz (Lindau) in Angriff zu nehmen.

Luftverkehr: Grund zur Freude hatte Gastgeber und Flughafengeschäftsführer Ralf  Schmid: Der Freistaat beteiligt sich an den Mehrkosten für den Ausbau des Flughafens. „Wir sind bereit, weiter zu investieren“, sagte Ministerin Aigner. Der Flughafen sei eine Erfolgsgeschichte und ein wichtiges Standbein für die Allgäuer Wirtschaft. Bisher wollte der Freistaat 12,2 Millionen der 17,7 Millionen Euro Baukosten Millionen übernehmen. Mittlerweile wird die Investitionssumme auf knapp 21 Millionen Euro geschätzt.