Die Lokale Memmingen
Gefro AOK Enerix Brommler Golfclub Memmingen Innoverta Landestheater Schwaben Cineplex Kaminwerk Memmingen FC Memmingen Rechtsanwalt Philipp Hacker Radio AllgäuHit

„Wir kommen wieder nach Hause“

veröffentlicht am 27.06.2017
Sankt Martin

"Sprachlos angesichts des tollen Geschenks" war das Dekan-Ehepaar Claudia und Christoph Schieder: Als Gabe zur erfolgreichen Sanierung überreichte ihnen der katholische Dekan Ludwig Waldmüller einen Eucharistiekelch. Fotos: Sonnleitner 

Martinskirche feierlich wiedereröffnet

Memmingen (as). „Wir kommen wieder nach Hause“, mit diesen Worten begrüßte Dekan Christoph Schieder mit offensichtlicher Freude die zahlreichen Festgäste bei der Wiedereröffnung von Sankt Martin nach über dreijährigen Renovierungsarbeiten. Dem offiziellen Festakt auf dem Martin-Luther-Platz ging ein großer Festgottesdient voraus.

Risse in der Decke, kaputte Dachbalken, feuchte Mauern – unzählige Maßnahmen, viele Helfer und rund 5,5 Millionen Euro waren nötig, damit die Sankt Martinskirche als altehrwürdiges Memminger Wahrzeichen, überregional bedeutendes Bauwerk und lebendiges Gotteshaus künftigen Generationen erhalten bleibt. Weit über eine Million kostete allein die Stabilisierung des Dachstuhls, die nötig war, um die Statik des gesagmten Kirchenschiffes zu sichern.

Von einer „Jahrhundertrenovierung“ sprach Dekan Schieder im Rahmen des Festaktes, die pünktlich zum Reformationsjahr ihren Abschluss fand. 

Kotenrahmen wird voraussichtlich eingehalten

Grußworte und Glückwünsche hatten die Vertreter der Institutionen im Gepäck, die maßgeblich zur Finanzierung der Baukosten beigetragen haben - die, wie Dekan Christoph Schieder strahlend verkündete, "voraussichtlich nicht überschritten werden".

Oberkirchenrat Dr. Hans-Peter Hübner erläuterte die fianzielle Beteiligung der Landeskirche : Sankt Martin sei die erste Kirche, die von dem 2011 eingerichteten Kirchensanierungsfond profitiere (mit 3,2 Millionen Euro).

"Tolles bürgerschaftliche Engagement"

Ebenso wie Oberkonservator Michael Habres vom Landesamt für Denkmalpflege lobte Hübner das"tolle und konfessionsübergreifende bürgerschaftliche Engagement" der Memminger für das Projekt. Immerhin konnte die Kirchengemeinde knapp 1,2 Millionen Euro vor allem  dank großzügiger Spenden selbst aufbringen. (Allerdings ist St. Martin weiterhin auf Spenden angewiesen, denn 587.000 Euro sind noch offen.)

Sankt Martin

Groß war das Interesse an den zahlreichen Baußnahmen, welche den Innenraum der Martinskirche auch heller, transparenter und einladender gemacht haben.

Martinsbier und Martinsbank

Einige Tausend Euro erlös brachte der Festtag selbst mit Kollekte, Kaffee und Kuchen, Versteigerung einer Gartenbank aus dem Holz der Martinskirche sowie dem Verkauf des speziell für den Festakt gebrauten Martinsbiers. 

Gemeinsam mit Kirchenvorstand Rolf Spitz ehrten die Dekane Claudia und Christoph Schieder engagierte Mitstreiter, Helfer und Spender. Ihr besonderer Dank galt Alt-Dekan Kurt Kräss als Wegbereiter der Sanierung, Dekan Ludwig Waldmüller für seine Gastfreundschaft in Sankt Josef in der "kirchenlosen" Zeit sowie Architektin Ingrid Stetter, die gemeinsam mit weiteren Fachleuten die Renovierungsareiten in der Kirche vor Ort im Rahmen von Führungen zu diversen Themenbereichen der Sanierung erläuterte.

Sankt Martin

Bauingenieur Jan Schubert aus Kempten erläuterte interessierten Festgästen die statische Ertüchtigung des Gewölbes. Vor der Sanierung wies Sankt Martin gravierende statische Schäden und Mängel auf.

Das bunte Festprogramm, das neben den Führungen durch die in neuem Glanz erstrahlende Kirche und ein Konzert mit Pauken, Trompeten und Orgel beinhaltete, schloss um 17 Uhr mit dem Abendsegen.

Die „Martinswette“

Besonderer Clou war die „Martinswette“: Die Gäste sollten erraten, wie viele Menschen nötig sind, um die Martinskirche zu umarmen. Mit „299“ richtig geraten hatte Oberfischer Jürgen Kolb: Er gewann ein Abendessen auf dem Martinsturm mit dem Dekan-Ehepaar Schieder.

Sankt Martin

"Kirche St. Martin Memmingen", Memminger Geschichtsblätter 2017/2018.

Memminger Geschichtsblätter

Zum Festakt druckfrisch erschienen sind die Memminger Geschichtsblätter 2017/2018, zu erwerben für 25 Euro in der Kirche St. Martin (täglich geöffnet von 10 bis 17 Uhr) oder beim Historischen Verein, Ulmer Straße 19, Telefon 08331/850-143. Im letzten Kapitel beschreibt Architektin Ein Kapitel darin beschreibt Architektin Ingrid Stetter die Baumaßnahmen im Zuge der Sanierung.


Spenden für die Martinskirche

Spenden für Sankt Martin sind weiterhin willkommen auf das Konto bei der Sparkasse Memmingen-Lindau-Mindelheim

IBAN: DE53731500000810200550

BIC: BYLADEM1MLM

Unser Vorschaubild zeigt den Blick ins Scheingewölbe des Hauptschiffs, das nun von weißen Pendelleuchten umsäumt wird. Foto: Andreas Marx, Marx Studios MM.