Bei der Feier im Rathaus (von links): Oberbürgermeister
Manfred Schilder, Bürgermeisterin Margareta Böckh, BdV-Kreisvorsitzender Armin
M. Brandt, Altoberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger, Gudrun Stölzle und
Bürgermeister Dr. Hans-Martin Steiger bei der Gedenkfeier zum 70-jährigen
Bestehen der Landsmannschaften in Memmingen. Das Werk in der Mitte ist von
Gudrun Stölzle für das Jubiläum vor 20 Jahren angefertigt worden. Foto: Sonnleitner
Memmingen (dl). Anlässlich des 70-jährigen Bestehens der Landsmannschaften in Memmingen begrüßte Oberbürgermeister Manfred Schilder zahlreiche Vertreter der verschiedenen Vereinigungen im Rathaus. Armin M. Brandt, Kreisvorsitzender des Bundes der Vertriebenen, wies bei der Gedenkfeier auf die außergewöhnliche Rolle Memmingens in der Geschichte der Landsmannschaften hin.
Zusätzlich zu den detailliert geschilderten geschichtlichen Abläufen nach der Vertreibung von über 12 Millionen Menschen nach 1945 und der Gründung des Vereins, betonte Brandt die späteren Ziele und Werte der Landsmannschaften: die Freiheit und den Frieden zu schützen sowie die Vereinigung Europas und die Wirtschaft voranzutreiben. Auch BdV-Bezirksvorsitzender Reinhard Pachner bestätigte: „Wir haben die Ärmel hochgekrempelt und weiter gemacht!“
"Brücken gebaut für die Völkerverständigung“
Oberbürgermeister Manfred Schilder sagte in seinen Grußworten, dass die Landsmannschaften einen wertvollen Beitrag für die Menschenrechte und gegen Vertreibung leisteten. „Sie haben immer wieder Brücken gebaut für die Völkerverständigung“, so das Stadtoberhaupt. Und auch die Entwicklung der Stadt Memmingen maßgeblich geprägt. Sogar ihn persönlich, wie Schilder scherzte, schließlich sei er selbst ein Spross aus einer der über 220 Ehen, die nach dem Zweiten Weltkrieg zwischen Memmingern und Vertriebenen geschlossen wurden. Die Stadt, die 1939 gerade einmal 16.000 Einwohner zählte, nahm fast 13.000 Flüchtlinge auf.
Auch Altoberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger gratulierte den über 50 anwesenden Vertretern der Landsmannschaften. Stadtrat Klaus Holetschek, MdL, war verhindert, seine Grußworte verlas Gudrun Stölzle. Außerdem hatten die einzelnen Landsmannschaften historische und wirtschaftliche Abrisse über ihrer Regionen vorbereitet: Angelika Hamer-Müller für das Sudetengebiet, Johanna Mory für Schlesien, Ursula Ewert für Ostpreußen und Ernst Schroeder für Pommern.
Das Querflöten-Duo Isabel Haslach und Sophia May von der Städtischen Sing- und Musikschule umrahmte die Reden im Sitzungssaal mit mehreren Musikstücken.