
Memmingen (mg). Da kullerte nicht nur eine Träne. Nein, Willy Astor, der geniale Wortakrobat hat die Besucher im ausverkauften Kaminwerk mit seinem neuen Programm „Reim Time“ zu wahren Freuden-Tränenflüssen hingerissen.
Willy Astor feuerte einen dreistündigen Frontangriff auf die Lachmuskeln der Gäste ab. Die mussten bei den Wortspielen und Wortverdrehungen und bisweilen auch Wortneuschöpfungen höllisch aufpassen, um alles zu verstehen. Aber der Sprachkünstler hilft hier natürlich gern aus und wiederholt Pointen auch mal, denn „schließlich sitz ich an so einem Gag mehrere Stunden und dann versteht ihr ihn nicht".
Es war quasi Willy Astors Generalprobe seines neuen Programms „Reim Time“, mit dem er demnächst auf Tournee geht. „Ob die Miss muss?“ fragte er. Irgendwann schon. Bei allem Op-ti-mis-mus. Oder auch dies: 13 Kilo Sand im Po sind im-po-sant. Derart geschliffener Blödsinn ist das Markenzeichen des Münchners, der in diesem Jahr seine 30-jährige Bühnenpräsenz feiert - und eben durch seine vorwitzigen und phantasievollen Wortspiele bekannt wurde. Die Besucher im Saal hat er während des gesamten Abends immer wieder mit einbezogen – sie durften die Refrains mitsingen. Was mitunter ein begeisterndes Lachen bei ihm auflöste: "Da sitzen erwachsene Menschen, teils mit höherer Bildung, und singen aus vollem Hals über Kaulquappensocken, das find ich einfach toll." Das beweise auch, dass das Kind in den Menschen noch immer lebe. Sein guter Rat: "Verlieren sie das nicht. Seien sie ab morgen jeden Tag einmal richtig albern."
Er kann übrigens nicht nur wortspielig witzig sein, er kann auch Gitarre: Mit "Nautilus" aus seinem Programm "The Sound of Islands" bescherte er den Besuchern einen wunderschönen Ausklang des Abends. "So viel Blödsinn muss einem erst einmal einfallen", lachte ein Besucher auch noch im Nachhinein darüber. Und eine junge Dame meinte: "Ich kannte ihn bisher nur aus dem Fernsehen - aber den muss man einfach live erleben."