Die Warnung auf den Schildern am Ortseingang wird nun um einiges strenger umgesetzt, was vor allem Wildparker abschrecken soll. Foto: Svenja Gropper
Memmingerberg (sg). Tagelang falsch parkende Fluggäste, sogenannte Wildparker, sorgen in Memmingerberg schon seit längerem für Unmut. Nachdem der Ort in den Pfingstferien dieses Jahr so extrem zugeparkt war wie noch nie, kontrollieren Gemeinde und Memminger Verkehrspolizei nun noch strenger und haben die ersten dreizehn Fahrzeuge bereits abschleppen lassen.
Falschparker, die über einen längeren Zeitraum ihre Fahrzeuge im Gemeindegebiet verbotswidrig abstellen, werden zwei Mal verwarnt bzw. angezeigt und können nach 72 Stunden gebührenpflichtig abgeschleppt werden, darauf weisen die Verwaltungsgemeinschaft Memmingerberg und die Polizeiinspektion Memmingen hin.
Das Vorgehen zeigte bereits Wirkung: Am 8. August wurden 13 Fahrzeuge abgeschleppt, wie Bürgermeister Alwin Lichtensteiger mitteilte. Abschleppen kostet den Fahrzeughalter mindestens fünf Mal so viel wie bisher ein Strafzettel. „Ich bin überzeugt, dass das greift und die Wildparker weniger werden“, so Lichtensteiger. Dafür brauchte es noch nicht einmal neue Schilder, die Warnung ist bereits seit 2019 an den Ortseingängen angebracht. Nachdem die rechtliche und polizeiliche Absicherung gegeben ist, werde nun jedoch noch strenger kontrolliert.
Anwohner begrüßen Abschleppen
Mit zunehmender Passagierzahl am Memminger Flughafen haben auch die Wildparker, besonders in Ferienzeiten, zugenommen. Dieses Jahr sei es „deutlich schlimmer“ gewesen, so Lichtensteiger. Nicht nur in den Hauptstraßen, was schon lästig genug für die Anwohner sei, sondern auch auf die Nebenstraßen haben sich die Fluggäste ausgebreitet, berichtet er. Nicht zuletzt wegen entsprechender Internetforen, wo Tipps zum billigen Parken ausgetauscht wurden – und sich nun, so hofft der Bürgermeister, auch die strengeren Maßnahmen verbreiten und abschrecken werden.
Memmingerberger, die das Abschleppen beobachtet haben, äußerten ihren Zuspruch, wie Manfred Guggenmos von der Polizeiinspektion Memmingen berichtet. Sie seien aufgrund der zugeparkten Wege teils nicht mehr zur Sparkasse, zum Bäcker oder zum Arzt gekommen.
Genügend Parkplätze am Airport
Am Airport stehen momentan 5.000 Parkplätze zur Verfügung, so Geschäftsführer Ralf Schmid in der letzten Pressekonferenz. Diese seien ausreichend. Zudem könne seit Januar 2023 halbstündig der ÖPNV von der Stadt zum Terminal genutzt werden. Bis 2026 ist ein neues Parkhaus mit weiteren 1.800 Plätzen geplant. Schmid sieht das Problem vielmehr in der „schwäbischen Mentalität“ der Fluggäste, die in den umliegenden Ortschaften mit einem Strafzettel bisher auch seiner Meinung nach zu billig parken konnten.