Memmingen (as). Tollkühne Reiterei, Mut und Kampfeswillen
auf schönen Vollblütern nach historischem Vorbild von 1630 - das zeigten die beiden Mannschaften der Magyaren (Ungarn) und Kürissern (Kürassiere, schwere Reiterei) bei ihrem
Wettstreit im Reichshain im Rahmen der Wallenstein-Festspiele vor gut gefüllten Zuschauerrängen.
Bei den Spielen zählen nicht nur Schnelligkeit, sondern auch Geschicklichkeit, wenn es etwa gilt, im rasenden Galopp ein Ringlein auf die Lanze zu nehmen, die am Galgenbaum baumelt oder den mit einer Eisenkugel beschwerten hölzernen Roland zum Pirouettentanz zu bringen.
Von den Kanonieren und Gallas Dragonern wird
eindrucksvoll der militärische Drill vorgeführt. „Gebt Feuer!“ – neben
Gewehrsalven ertönen sogar veritable Kanonenböller als Salut – verbunden mit dem frommen Wunsch:
„Es lebe der Herzog und seine Huren!“
Atemberaubende
Reitkunst aus der Ukraine
Ein
Höhepunkt der Reiterspiele sind die atemberaubenden Darbietungen der Reitertruppe
aus der Ukraine. Für die waghalsigen Kunststücken, welche die Reitkünstler auf
den Rücken ihrer galoppierenden Pferde vollführten, ernteten die Gäste begeisterten Applaus. Dass sie auch mit der Reitpeitsche umgehen können, zeigte die Ukrainer dann "zu Fuß": Mutige Zuschauer hielten die Zweige, die mit einem gezielten Peitschenhieb entlaubt wurden.
Im Anschluss
an die "wilde Hatz" durch eine Feuerwand und die Finalrunde aller Reiter genoss
das Publikum die funkensprühende Feuershow der „Zündler“. Bleibt zu hoffen, dass die Flammen nicht allzu oft vom Regen gelöscht werden!
Moderiert und kommentiert wird die Rittergaudi von Klaus Schumacher und Edmund Abel, die zwischen den Wettkampf-Disziplinen gerne Witze, kleine Geschichten und Wortspiele einstreuen wie das von den "Rhabarber-Barbara-Tavernen-Barbaren-Bärte-Barbieren"...
Die Reiterspiele sind bis 31. Juli täglich um 20.15 Uhr im Reichshain zu sehen. Infos, auch zum historischen Hintergrund, gibt es unter www.wallenstein-mm.de/programm/veranstaltungen/action/reiterspiele/