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Wie sieht künftiges Wohnen in Memmingen aus?

SPD/FDP-Stadtratsfraktion zu sozialen Aspekten und Klimawandel

veröffentlicht am 20.06.2018

Memmingen (dl). In einer Pressemitteilung nimmt die SPD/FDP-Fraktion Stellung zu einer kürzlich veröffentlichen Studie des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung. Diesem zufolge leben arme und reiche Menschen in deutschen Städten immer seltener in gemeinsamen Nachbarschaften.

In der Studie „Wie brüchig ist die soziale Architektur“ wurde die soziale Durchmischung in 74 deutschen Städten für die Jahre 2005 bis 2014 untersucht. In etwa 80 Prozent dieser Kommunen hat die "Ghettoisierung" von Menschen, die von Sozialleistungen wie Hartz IV leben, zugenommen: am stärksten dort, wo viele Familien mit kleinen Kindern und viele arme Menschen leben.

"In Memmingen ist es uns in den letzten Jahrzehnte relativ gut gelungen diese Trennung von Arm und Reich zu vermeiden. Bei steigenden Mieten und Immobilienpreisen wird dies in der Zukunft leider nicht leichter werden", meint der SPD/FDP-Fraktionsvorsitzende Matthias Ressler.

Anträge zum sozialen Wohnungsbau

Mit ihren Anträgen zum sozialen Wohnungsbau habe die SPD/FDP-Fraktion in der Vergangenheit immer wieder wichtige Anstöße zum bezahlbaren Wohnen in Memmingen geleistet. "Uns ist dabei besonders wichtig, dass jedes neue Bauvorhaben auf Möglichkeiten untersucht wird, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen", betont Ressler. "Die geplante Aufstockung der Anzahl von Wohnungen im Bahnhofsquartier bewerten wir positiv, denn vor allem in die Kernstadt müssen wieder vermehrt junge Menschen und Familien ziehen. Das setzt neben günstigen Preise auch ein dementsprechendes Umfeld voraus."

Appell an Eigentümer

Die SPD/FDP-Fraktion setzt auch auf die Eigenverantwortlichkeit von Eigentümern: "Wir rufen jeden der Wohnungen in Memmingen besitzt auf, diese auch dem Mietmarkt zur Verfügung zu stellen. Sollte es Probleme bei der Sanierung alter Wohnungen oder bei der Vermietung zum Beispiel aus Altersgründen geben, bitten wir die Eigentümer sich an die Stadt zu wenden. Gemeinsam kann nach Lösungen wie Investitionsprogrammen und sonstiger Unterstützung gesucht werden", appelliert Ressler.

Große Rolle der Genossenschaften

Nach Ansicht der SPD/FDP-Stadtratsfraktion werden beim Wohnbau die Genossenschaften eine immer größere Rolle spielen. Die Siebendächer Baugenossenschaft und die Memminger Wohnungsbau seien aufgrund ihrer Struktur ganz besonders in der Lage kostengünstige Wohnungen anzubieten. "Dabei waren und sind beide gute Partner der Stadt Memmingen."

Klimawandel und neue Konzepte

Auch Memmingen sei vom Klimawandel betroffen. "Klimawissenschaftler prognostizieren höhere Temperaturen und mehr Niederschläge", schreibt Ressler. Auch dies müsse bei der zukünftigen Gestaltung der Stadt berücksichtigt werden. Beschattung und Begrünung werde eine immer größere Rolle spielen. 

Und: Wie begegnet Memmingen baulich dem Klimawandel? Die SPD/FDP-Fraktion regt dazu an, sich jetzt schon damit zu beschäftigen. Dies wird auch Thema eines Expertengesprächs sein, das die Fraktion zusammen mit dem SPD-Ortsverein noch in diesem Jahr führen will..