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Wie Memminger Schüler sich die Altstadt wünschen

Kinderparlament tagte zum dritten Mal im Rathaus

veröffentlicht am 03.12.2019
Kinderparlament

Jugendpfleger Andreas Kerler diskutierte mit den Jungen und Mädchen die vorgeschlagenen Plätze und wägte die Vor- und Nachteile gemeinsam mit ihnen ab. Fotos: Sonnleitner

Memmingen (dl/as). Bereits zum dritten Mal tagte das Memminger Kinderparlament im Rathaus. Diesmal beschäftigten sich die 28 jungen VertreterInnen der circa 5.500 Memminger Schulkinder im Workshop „Kinderfreundliche Innenstadt“ mit Fragen rund um die Gestaltung verschiedener Plätze in der Stadtmitte. Oberbürgermeister Manfred Schilder begrüßte die Kinder herzlich: „Das Kinderparlament ist mittlerweile eine feste Einrichtung im Rathaus. Wir freuen uns sehr auf eure Ideen.“

Weniger Platz für Autos und mehr Freiraum für die kleinen Bürger, das wünschen sich die KindervertreterInnen im Rathaus - im Gespräch war hier vor allem der Weinmarkt. Jeweils zwei Kinder im Alter von acht bis zwölf Jahren aus 14 Memminger Schulen versammelten sich im Sitzungssaal im Rathauses mit den drei Bürgermeistern, VertreterInnen der Stadtverwaltung, des Kinderschutzbundes und des Stadtrats.

„Motto“, „Plätze“ und „Gerätearten“

Kinderparlament

Im zweiten Teil des Workshops war die Kreativität der Kinder gefordert. Foto: V. Weyrauch/ Pressestelle Stadt Memmingen

Zunächst teilten sich die Kinderparlamentarier in kleine Gruppen auf. Sehr ernsthaft, kontrovers und ortskundig diskutierten die SchülerInnen untereinander vor den Schautafeln. An drei vorbereiteten Stationen zu „Motto“, „Plätze“ und „Gerätearten“ konnten die Mädchen und Jungen innerhalb einer viertel Stunde mit drei Klebepunkten je Schule und Station ihre Prioritäten setzen.

Beim „Motto“ galt es sich zu entscheiden, unter welchem Thema, das auch geschichtlich zur Stadt Memmingen passt, die Fußgängerzone kinderfreundlich gestaltet werden soll. Dabei standen als Ideen Wallenstein, Fischertag, Memminger Mau, Memminger Sagen und die Zwölf Bauernartikel zur Auswahl. Monika Dörr vom Kinderschutzbund erklärte den Kindern die einzelnen Mottos.

Die Station „Plätze“ bot den Kindern die Möglichkeit, sich für verschiedene Standorte in der Fußgängerzone auszusprechen, an denen sie sich Spielgeräte wünschen würden. Die meisten hatten die Plätze vorab gründlich inspiziert. Jugendpfleger Andreas Kerler diskutierte hierbei mit den Jungen und Mädchen die vorgeschlagenen Plätze und wägte die Vor- und Nachteile gemeinsam mit ihnen ab.

Am letzten Tisch schließlich zeigte Franz-Josef Grabenbauer, 1. Vorsitzender des Kinderschutzbundes, den Schülerinnen und Schülern verschiedene Spielgeräte zu den Themen Bewegung, Geschicklichkeit, Klettern, Balancieren, Schaukeln, Wipp-Geräte, Skulpturen, Rutschen und Sinnesspiele (Akustik).

Die Prioritäten der SchülerInnen

Nach der Arbeit an den einzelnen Stationen fasste Kerler die Ergebnisse zusammen. Bei den Plätzen wurden der Elsbethenhof, der Weinmarkt und der Theaterplatz von den Kinderparlamentariern bevorzugt. Klettern, Geschicklichkeit und die von den Kindern eingebrachte Idee „Karussell“ erhielten bei den Spielgeräten die meisten Punkte. Und beim Motto standen die Memminger Sagen, der Fischertag und der Memminger Mau am höchsten im Kurs.

Ideenwettbewerb Weinmarkt und Elsbethenhof

Kinderparlament

Die Kinderparlamentarier durften pro Schule mit drei Klebepunkten ihre Prioritäten markieren.

Der zweite Teil des Workshops war ein Ideenwettbewerb zu den zwei großen Plätzen Weinmarkt und Elsbethenhof. Hierbei wurden die Kinder in zwei Gruppen aufgeteilt, sodass jeweils ein Vertreter jeder Schule an einem Thementisch Platz fand. Jetzt war die Kreativität der Kinder gefragt. Mit bunten Stiften durften sie auf großen, weißen Blättern ihren Gestaltungswunsch des Platzes aufmalen. Viele interessante Ideen kamen dabei zustanden.

Zum Abschluss dankte Jörg Haldenmayr, Referatsleiter Jugend und Soziales, im Namen der Stadt Memmingen allen Beteiligten für ihr großes Engagement. „Ihr habt hier richtig toll gearbeitet. Das Kinderparlament ist etwas ganz Besonderes.“

Die Ergebnisse des Workshops werden vom Stadtplanungsamt mit in die Vorbereitenden Untersuchungen Altstadt einbezogen.