Wann darf man sich heimisch fühlen, wenn man nicht so aussieht, als käme man von hier? Dieser Frage geht Regisseur Faraz Baghaei in einem Gastspiel im Stadttheater nach. Pressefoto: Veranstalter
Memmingen (dl). Alle reden von Integration. Wann aber darf man sich heimisch fühlen, wenn man nicht so aussieht, als käme man von hier? Das fragt Regisseur Faraz Baghaei in einem Gastspiel, das am 17. März, 19 Uhr, auf der Probebühne gezeigt wird.
Vielleicht darf man sich heimisch fühlen, wenn man in der Fußgängerzone vor der Drogerie steht, im Rathaus auf einen Empfang geladen ist, den Weg zum Proberaum sucht und dabei nicht mehr angeheischt wird: "Wer sind Sie? Was machen Sie hier!"?
Oder man am Bahnhof ankommt und plötzlich kein ehrenamtlicher Helfer mehr auf einen zustürmt, um einem die Wegbeschreibungen zu der Landeserstaufnahmestelle in die Hand zu drücken. Auf arabisch. Oder wenn man von einem deutschen Stadttheater eingeladen wird, um ein Theaterprojekt zu entwickeln. Ein Theaterprojekt, in dem es nicht um Migration geht, sondern um Goethe oder so.
Gemeinsam mit Ruzbeh Mirmoayadi und Mohammad Salamat hinterfragt Faraz Baghaei die eigene Biographie, Geschichte, Werte, Glauben und persönliche Rituale. Alle drei stammen aus dem Iran und sind in Deutschland aufgewachsen. Gemeinsam haben sie nur, dass sie besser Deutsch als Persisch sprechen. Und dass sie von den anderen für Türken gehalten werden. Irgendwas Orientalisches halt.
Karten gibt es für 15 Euro, ermäßigt 10 Euro, unter Telefon 08331 94 59 16 oder vorverkauf@landestheater-schwaben.de