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„Wer einmal weg ist, kommt auch nicht so schnell wieder zurück“

Wenig rosige Aussichten für die heimische Wirtschaft

veröffentlicht am 16.05.2024

Memmingen (rad). „Stagnation statt Aufbruch - Hoffnung Europa“ – unter diesem Motto stand ein kürzliches Pressegespräch in den Räumen der IHK in Memmingen. IHK-Regionalgeschäftsführerin Annalena Haußer und Pressesprecher Thomas Schörg präsentierten dabei unter anderem die Ergebnisse der letzten Konjunkturumfrage.

Insbesondere das Unterallgäu und die Stadt Memmingen leiden unter der arg schwächelnden Wirtschaft. Nur um einen Punkt ist der IHK-Konjunktur-Indes im Vergleich zum Winter auf nun 90 Punkte gestiegen. „Die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen stellen für die heimische Wirtschaft das unverändert größte Risiko ihrer Entwicklung dar. Die Politik muss jetzt ihre Hausaufgaben machen. Umso größer sind die Hoffnungen auf einen starken europäischen Wirtschaftsraum, dessen Weichen bei der Europawahl am 6. Juni 2024 neu gestellt werden“, sagt Andrea Thoma-Böck, IHK-Regionalvorsitzende für Memmingen und Unterallgäu.

Die Unternehmerin kritistiert die Ohnmacht der Regierung, verweist auf zunehmende Versorgungssicherheit auf dem Energiesektor. Zuletzt kämpften immer mehr Unternehmen mit Stromausfällen, wobei Phasen unter drei Minuten gar nicht in den Statistiken auftauchen würden, wie Thoma-Böck weiter ausführt. Dabei sind es auch minimale, also ganz kurze Stromausfälle (die erscheinen lt. Thoma-Böck in keiner Statistik), die den Unternehmen teuer zu stehen kommen und die obendrein zu den ohnehin hohen Energiekosten zu stemmen sind. Was ein deutschlandweites Problem ist, insbesondere für die energieintensiven Produzenten.

Das größte Risiko und damit eine Bremse sind die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen. „Es fehlt die Planungssicherheit“ fährt Thoma-Böck fort und betont die weiter überbordende Bürokratie. „Wir bewegen uns von einer sozialen Marktwirtschaft in eine Planwirtschaft“, sagt Thoma-Böck, die dafür die „schier grenzenlose Ignoranz“ der Bundesregierung verantwortlich macht.

"Wer weg ist, kommt nicht so schnell zurück"

Eine Folge der Unsicherheit sind die sehr verhaltenen Investitionen der Betriebe, erklärt Annalena Haußer. In Zahlen ausgedrückt: 24 Prozent fahren ihre Investitionen weiter zurück, 17 Prozent werden gar nicht investieren. Zudem wandern immer mehr Firmen ab, weil die Rahmenbedingungen im nahen Ausland trotz höherer Löhne besser sind. „Wer einmal weg ist, kommt auch nicht so schnell wieder zurück“, malte Andrea Thoma-Böck ein düsteres Bild. Nicht zuletzt, weil mit der Abwanderung der Unternehmen auch Arbeitsplätze wegfallen werden.

Thoma-Böck hegte an dieser Stelle große Hoffnung auf die anstehende Europawahl und einer Abkehr von der bestehenden Ideologien-Politik. Wieder hin zu einer vernünftigen Wirtschaftspolitik.,

(Grafik: IHK Schwaben)