Die Lokale Memmingen
Gefro AOK Brommler stadtmarketing Enerix Golfclub Memmingen Innoverta Landestheater Schwaben Cineplex Kaminwerk Memmingen FC Memmingen Rechtsanwalt Philipp Hacker Radio AllgäuHit

"Wenn Sie dagegen sind, stimmen sie mit 'Ja'" - Sanierungsgegner zum Bürgerentscheid Zehntstadel

veröffentlicht am 13.09.2016
Zehntstadel Gegner

Die Initiatoren des Bürgerentscheids (von links): Herbert Gistl, Michael Bittner, Thomas Winter. Foto: privat


Memmingen (as). Am 18. September entscheiden die Memminger Bürger über das Schicksal des Zehntstadels.  Einer der Initiatoren Thomas Winter, hat, unterstützt von Alexander Schraut gegenüber der Lokale noch einmal dargelegt, was gegen die Sanierung des Zehntstadels spricht.

Stimmzettel

So sieht er aus, der Stimmzettel für den Bürgerentscheid am 18. September. Repro: Sonnleitner

Erstes Argument der Sanierungsgegner sind die Kosten: Die eingeplanten 3,67 Millionen Euro stünden in keinem Verhältnis zum Ergebnis. Darüber hinaus sei jetzt schon abzusehen, dass dieser Kostenrahmen (der keinen Puffer enthalte) überschritten werde. Zwar macht die Förderquote mit 1,88 Millionen Euro rund die Hälfte der veranschlagten Kosten aus, doch „Steuergeld bleibt Steuergeld, egal ob von der Stadt dem Land oder dem Bund“, argumentiert Winter. Darüber hinaus blieben zukünftige Unterhaltskosten im städtischen Haushalt "hängen".

Veranstaltungssaal unzureichend

Für einen stark wachsenden Stadtteil wie Steinheim sei der Stadel zudem unterdimensioniert: Der 147 Quadratmeter große Veranstaltungssaal biete lediglich 148 Personen Platz, für Hochzeiten etc. sei keine Tanzfläche vorgesehen. Außerdem könnten nur 13 Parkplätze auf dem Grundstück realisiert werden. Eine Belästigung der Anwohner durch "Parkdruck" und zusätzliche Lärmbelästigung sei also vorprogrammiert.

Ein weiteres Defizit sei der "gefährliche Standort inmitten einer unübersichtlichen Kurve".

"Jetzt Steuergeldverschwendung verhindernden"

Auch denkmalgeschützte Häuser könnten abgebrochen werden, informieren die Initiatoren Thomas Winter, Herbert Gistel und Michael Bittner in einem Flyer unter dem Motto "Jetzt Steuergeldverschwendung verhindernden", der den Memminger Haushalten zuging. Eines der aufgeführten Beispiele ist das Elsbethenkloster am Schrannenplatz, die heutige „Neue Schranne“.

Die Denkmaleigenschaften bezögen sich zudem nicht auf den Zehntstadel an sich, sondern auf dessen Nutzung als Bauernhaus. "Vom ursprünglichen Gebäude ist nach der Sanierung ohnehin nichts mehr zu erkennen, da die Bausubstanz sei so schlecht ist, dass lediglich zwei Mauern erhalten bleiben können", so Winter.

"Vernünftige und kostengünstigere Alternativen finden!"

Die von der Mehrheit des Stadtrates präferierte Sanierung des Stadels sei "von allen denkbaren Lösungen die schlechteste". Als Beispiel für eine vernünftige und zudem kostengünstigere Alternative nennen die Initiatoren den Neubau eines Dorfzentrums wie den Hoschmi-Stadel in Holzgünz.

„Ungleichbehandlung der Ortsteile“

Mit dem Bürgerbegehren protestieren die Gegner des Stadel-Erhalts auch gegen eine „Ungleichbehandlung der Ortsteile“: Die anderen fünf Ortsteile hätten in den letzten zehn Jahren gemeinsam nur einen Bruchteil der Kosten, die für die Sanierung des Zehntstadels eingeplant sind, erhalten.

"Sind Sie dafür, dass der ehemalige Zehntstadel in Steinheim nicht zu einem Dorfgemeinschaftshaus und Musikerheim umgebaut wird?", lautet die Frage auf dem Stimmzettel. „Wenn sie gegen die Sanierung sind, dann stimmen sie mit ‚Ja‘“, werben die Initiatoren.

Info: Damit die Entscheidung gültig wird, müssten mindestens 6.358 von 31.785 wahlberechtigten Memmingern, also 20 Prozent, gegen die Sanierung - also mit "Ja" - stimmen.