Drei Bewerber/innen auf der Wartebank taxieren sich gegenseitig, um ihre Chancen auf den Job auszuloten. Fotos: Sonnleitner
Memmingen (as). „Quo vadis - wohin führt mein Weg?“, unter diesem Titel führt das Landestheater Schwaben in Zusammenarbeit mit der
Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen nun bereits zum vierten Mal ein
Berufsorientierungsseminar durch. Begleitet von Berufsberatern und Referenten aus Wirtschaft und Berufsleben und angeleitet von Theaterpädagogin Claudia Schilling, erprobten neun Abiturient/innen ihre Kompetenzen und Interessen im Rollenspiel. Das beachtliche Ergebnis war nun im Studio zu sehen.
"Wohin führt mein Weg?" - Darüber wollten sich neun Abiturient/innen nicht nur Gedanken machen, sondern durch spielerisches Erproben Antworten auf die Fragen finden „Was will ich wirklich? Welcher Beruf passt zu mir?“
15 Tage lang hat Theaterpädagogin Claudia Schelling die 18- bis Mitte 20-Jährigen dabei unterstützt, sich mit theaterpädagogischen Mitteln und Methoden zu erproben und ihnen ein breites Spektrum an Improvisationsaufgaben gestellt, aus denen die jungen Erwachsenen Rollenprofile entwickeln sollten. Ein „Best off“ präsentierten die Teilnehmer im Studio.
Amüsante und spritzige Szenen
Hat Chantal im Klassenzimmer geraucht? In einer der Szenen liefert sich die Hausmeisterin der Schule mit der Direktorin einen Machtkampf.
In fliegendem Wechsel stellten die Kursteilnehmer konkurrierende
Bewerber, Tagebuch-Schreiber oder werdende Mütter dar, sie karikierten
Szenen
aus dem Schulalltag oder behaupteten sich im Gespräch mit einer
profitgierigen und ausbeuterischen Arbeitgeberin. Das waren nur einige
der amüsanten und spritzigen Szenen, die aus der Improvisation heraus
entstanden sind. Rahmenhandlung der flotten Szenenfolge war ein
„Speed-Dating“: Auf der Suche nach einem passenden Reisepartner
für eine gewonnene Dubai-Reise galt es, in Interaktion mit dem Publikum
zu gehen.
„Ich fühlte mich genau erkannt"
„Wir hatten absolut keine Ahnung, was wir nach dem Abi machen
wollen“, erzählt die 20-jährige Viktoria im Gespräch mit der "Lokalen" nach der Aufführung. Begeistert zeigt sie sich vom Test
nach der Typenlehre von Dr. John Holland, den die Arbeitsagentur für die Berufsplanung
anbietet. „Ich fühlte mich genau erkannt, es war geradezu gruselig“, so
Viktoria. "Das Gespräch mit einem Sozialpädagogen (Einzelgespräche gehören zu den weiteren Workshop-Modulen,
Anm. der Red.) hat mich zusätzlich in meiner Entscheidung bestärkt,
Sozialpädagogik oder Grundschullehramt zu studieren", erklärt Viktoria.
Info: "Was will ich wirklich? Welcher Beruf passt zu mir?" Das Projekt „Quo vadis“, das die Berufsberatung Allgäu seit einigen Jahren gemeinsam mit dem Landestheater Schwaben anbietet, richtet sich an junge Menschen, aber auch an bereits Berufstätige, die sich neu orientieren möchten. - "Abi - und was jetzt?" - Diesmal konnten sich Abiturient/innen und Student/innen bzw. Studienabbrecher/innen aus dem gesamten Allgäuer Raum bewerben.