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"Weihnachtsgeschäft gefährdet"

IHK-Präsident: Ein harter Winter für die Wirtschaft in Bayerisch-Schwaben

veröffentlicht am 29.11.2021
Dr. Kopton IHK

IHK-Präsident Dr. Andreas Kopton. Foto: privat

(dl). IHK-Präsident Dr. Andreas Kopton warnt angesichts der neuen und doch zu späten Corona-Beschränkungen vor noch weitreichenderen Einschnitten: „Es darf nicht wieder so weit kommen, dass Geschäfte, Hotels, Restaurants oder Schulen und Universitäten schließen müssen.“

Ein erneuter Lockdown hätte erhebliche negative Auswirkungen auf die Wirtschaft.“ Sein eindringlicher Appell daher an alle: „Lassen Sie sich impfen!“ Die Impfung sei die beste Chance, das Gesundheitswesen zu stabilisieren und gleichzeitig die Einschränkungen für alle möglichst gering zu halten. „Wir müssen die Pandemie bekämpfen, wir müssen aber auch mit der Pandemie leben und in der Pandemie wirtschaften“, so Kopton.

Klare Regelungen

Bei den staatlichen Maßnahmen zur Corona-Bekämpfung fordert der IHK-Präsident vorausschauende, klare, verlässliche und auch umsetzbare Regelungen. „Die Unternehmen haben großes Interesse daran, Infektionen und Erkrankungen ihrer Mitarbeiter und Kunden zu verhindern. Doch oft stoßen sie dabei auf Hürden“, sagt Kopton. Die 3G-Regel am Arbeitsplatz lasse sich beispielsweise nur dann sinnvoll umsetzen, wenn der Handlungsleitfaden zeitgleich mit der Einführung vorliegt und es eine Auskunftspflicht der Beschäftigten über ihren Impfstatus gibt.

Planungssicherheit brauchen die Unternehmen auch beim Homeoffice. „Die Erfahrungen der vergangenen Corona-Wellen haben aber ohnehin gezeigt, dass die Unternehmen, wo immer möglich, auch ohne staatliche Vorschriften praktikable Lösungen gefunden haben“, betont Kopton.

Umsatzverluste kompensieren

Der IHK-Präsident weist zudem auf die erneut massiven Belastungen für viele Branchen hin. „Durch 2G oder 2G-Plus werden in vielen Unternehmen rund ein Drittel der Kunden oder Gäste ausgeschlossen. Das führt zwangsläufig zu Umsatz- und Ertragsverlusten“, sagt Kopton. „Es ist daher unverzichtbar, dass auch die Corona-Wirtschaftshilfen an diese neue Situation angepasst werden.“ Der IHK-Präsident fordert, dass die Politik beispielsweise die bisherigen Maßnahmen verlängert oder die Unternehmen die Möglichkeiten erhalten, die Verluste aus 2020 und 2021 leichter mit den Gewinnen aus früheren Jahren zu verrechnen.

Corona-Krise längst nicht überwunden

„Die Hoffnung, dass die Corona-Krise überwunden ist, hat sich leider nicht erfüllt. Die jetzt eingeführten Beschränkungen hätten viel früher diskutiert werden müssen, denn nun gefährden sie das für den Einzelhandel oder den Tourismus so wichtige Weihnachtsgeschäft. Vor der bayerisch-schwäbischen Wirtschaft liegt ein harter Winter mit vier zentralen Herausforderungen: dem Fachkräftemangel, den hohen Energiekosten, den globalen Lieferschwierigkeiten und der Corona-Krise“, sagt der IHK-Präsident.