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"Wehret den Anfängen" - oder wohin geht die Reise?

veröffentlicht am 22.07.2016
Radeck

Lokale-Herausgeber Wolfgang Radeck. Foto: privat

Die angespannte Lage in der Türkei und die Bedrohung durch den IS lässt uns mit Sorge in die nähere Zukunft blicken. Auch wenn es kein lokales Thema ist, erlauben ich mir als Herausgeber, meine Gedanken in Form eines Kommentars zu veröffentlichen.

„Wehret den Anfängen“ – dieser Slogan wurde viele Jahre lang bei allen passenden und unpassenden Gelegenheiten den Deutschen beinahe schon gebetsmühlenartig eingebläut. Mit Recht, ein Regime, wie es im Dritten Reich entstand, muss schon im Ansatz verhindert werden.

Haben wir daraus gelernt? Ich möchte behaupten, das Gros der Bevölkerung durchaus. Eine derart fremdenfreundliche Gesellschaft, die Flüchtlinge willkommen heißt und von vornherein mit beinahe allen Rechten ausstattet, ist weltweit einzigartig.

„Wehret den Anfängen“ heißt auch, aus der Geschichte zu lernen. Wie lange sehen unsere beziehungsweise die westlichen Regierungen noch zu, wenn der Sultan vom Bosporus an der Stärkung seiner Macht bastelt, unliebsame Gegner „entsorgt“ und kritische Stimmen im günstigsten Falle nur mundtot macht? In den großen Medien ist sogar von „Säuberung“ zu lesen, nun wurde der Ausnahmezustand verkündet und damit weitreichende Bürgerrechte eingeschränkt.

Blicken wir doch rund 80 Jahre zurück – war damals nicht eine ähnliche oder sogar gleiche Vorgehensweise im Deutschen Reich der Anfang vom Ende? „Wehret den Anfängen“ – noch ist Zeit, dem Gebaren des Despoten Einhalt zu gebieten. Oder haben wir uns durch das Flüchtlingsabkommen erpressbar und vom „Good will“ des Despoten abhängig gemacht?

Für Frieden und Freiheit einzustehen bedeutet unter Umständen auch, Einschränkungen und Unannehmlichkeiten hinzunehmen. Bestenfalls jedoch bedeutet es, aus der passiven Dulderrolle herauszukommen. Also Frau Merkel, Monsieur Hollande – ihr seid gefordert, nicht nur mit Lippenbekenntnissen und Sondersitzungen das Wort zu ergreifen. Die Bewahrung von Frieden und Freiheit, dafür haben euch die Wähler den Auftrag gegeben. Nur mit Zugeständnissen und „warmen Worten“ werden wir unsere Vorstellungen von einem freiheitlichen und friedlichen Europa nicht halten können. Unsere liberalen Staaten sind stark genug, selbstbewusst ihre Vorstellungen zu formulieren und darauf zu bestehen.

„Wehret den Anfängen“ proklamierten die Alliierten nach dem Sieg über Hitler-Deutschland. Eine Allianz, die die Diktatur erfolgreich beendete. Aber wo ist die Allianz im Kampf gegen die Barbaren des sogenannten "Islamischen Staates"? Stehen wirtschaftliche Interessen vor einem ernsthaften Interesse am Frieden?

Schade – die Menschheit, nein, die politischen Führer haben scheinbar keine Lehren aus der Geschichte gezogen.