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Wasserstoff für die Region

Technologie in naher Zukunft?

veröffentlicht am 06.12.2023
Wasserstoffregion

Bei einem Spitzengespräch in Ulm stand Wasserstoff als Energieträger und Speichermedium im Fokus für die Zukunft der regionalen Wirtschaft. Foto: IHK/Armin Buhl

Ulm (dl). Die Region zwischen Alb und Bodensee ist eine Wirtschaftsregion mit hohem Energiebedarf. Die Zukunft hängt ab von einer guten Versorgungsinfrastruktur sowie Investitions- und Planungssicherheit, wie eine länderübergreifende Expertenrunde in Ulm mit Spitzenvertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft sowie Netzbetreibern deutlich gemacht hat. Wasserstoff spielt dabei eine zentrale Rolle.

Denn Wasserstoff könne dazu dienen, grünen Strom aus erneuerbaren Quellen zu speichern und fossile Energieträger wie Kohle, Erdgas und Erdöl zu ersetzen, so Professor Dr. Markus Hölzle vom Ulmer Zentrum für Sonnenenergie und Wasserstoff-Forschung. „Wir brauchen ein Medium, das in großen Mengen erneuerbaren Strom speichern kann“, sagte Hölzle und verwies auf das Fehlen von Solarstrom bei Nacht oder ganzen Tagen ohne Wind. Die Wasserstoff-Technologie dafür sei da, sogar Made in Germany. Wasserstoff könne den Energiebedarf Deutschlands für Tage und Wochen speichern.

Die Bundesnetzagentur plant bereits ein überregionales Wasserstoff-Kernnetz bis zum Jahr 2032, als Grundgerüst der künftigen Wasserstoff-Infrastruktur.

Viele offene Fragen

In der Diskussion wurde deutlich, dass der regionalen Wirtschaft vor allem Planungssicherheit und verwertbare Daten oder zuverlässige Informationsplattformen fehlen. Auch an klaren Aussagen zur dezentralen Herstellung und Verfügbarkeit von Wasserstoff, zur Versorgungssicherheit sowie zu Netz- und Energiekosten mangle es. Fragen wie: „Was kostet Wasserstoff?“ oder: „Wann steht er zur Verfügung?“ stünden im leeren Raum.

Hinsichtlich der Umstellung bei den Unternehmen läuft zugleich gerade jetzt die heiße Phase für Investitionen in die neue Technologie. Die verbleibenden etwa 20 Jahre bis zur angestrebten CO2-Neutralität in der Bundesrepublik entsprechen genau einem Investitionszyklus. Hier mahnen die Unternehmer die Politik dazu, endlich eine verbindliche, gemeinsame Strategie über alle Ressorts zu schaffen.

Da es in vielen Betrieben, großen wie kleinen, bislang keinen Zugang zum Thema Wasserstoffwirtschaft und den Folgen für das eigene Unternehmen gebe, bestünde zunehmend die Gefahr, dass Unternehmen angesichts der vielen Fragezeichen ins Ausland abwandern, da sie ihre Wettbewerbsfähigkeit und Versorgungssicherheit hierzulande aufgrund vieler offener Fragen in Gefahr sehen.