Ortstermin im sanierten Innenraum des Wasserhochbehälters Memmingen: Rund 6.000 Kubikmeter Trinkwasser sind in den Becken gefasst. Foto: Alexandra Wehr/ Pressestelle Stadt Memmingen
Memmingen (dl). Für rund 1,5 Millionen Euro wurde der Wasserhochbehälter der Stadt Memmingen rundum saniert. Trinkwasser der allerbesten Qualität aus Benninger Quellen ist in großen Becken in der Einrichtung in Eisenburg gefasst.
„Das Geld ist in unser Trinkwasser bestens investiert. Es beeindruckt zu sehen, wie außerordentlich sorgsam und unter höchsten Hygiene- und Qualitätsvorschriften mit unserem Trinkwasser umgegangen wird“, betonte Oberbürgermeister Manfred Schilder bei einem Ortstermin. „Wasser ist ein sehr hohes Gut, viele andere Länder beneiden uns darum.“ Gemeinsam mit Herbert Müller, Stadtratsreferent für die Stadtwerke, besuchte er die generalsanierte Einrichtung.
Sechs Millionen Liter Trinkwasser
Sechs Millionen Liter Trinkwasser können in den Kammern des Hochbehälters gefasst werden, genug um 50.000 Menschen zu versorgen. Das Wasser in den Becken wird jeden Tag erneuert. „Bedingt durch die hohen Temperaturen erreichte in diesem Jahr die Tagesabgabe an drei Sommertagen mit über 12.000 Kubikmetern einen neuen Rekordwert“, informierte Peter Domaschke, Werkleiter der Stadtwerke Memmingen.
Die Sanierung des Hochbehälters lief 2015 an. „In einem ersten Bauabschnitt haben wir die Abdichtung der Gebäudehülle von außen erneuert, einen Wärmeschutz aufgebracht und das Gelände optimiert“, erläuterte Marcus Geske, Technischer Leiter der Stadtwerke Memmingen. Seit 2017 ging es im Innenraum weiter. Die alte Beschichtung musste im Wasserhöchststrahlverfahren abgetragen werden und Schicht für Schicht wurde eine neue mineralische Beschichtung aufgebaut. Drucktüren wurden eingebaut, Treppen zu den Kammern erneuert. Beleuchtung und Elektroinstallationen wurden auf den neuesten Stand gebracht und eine Sprühwasserpumpe ausgetauscht.
Strenge Hygieneauflagen
Die Arbeiten wurden bei laufendem Betrieb ausgeführt, eine Kammer war immer am Netz. „Es gab natürlich auch besondere hygienische Auflagen und alle Materialien müssen für die Verwendung im Trinkwasserbereich zugelassen sein. Die Kabelisolierung ist beispielsweise auf der Basis von Neopren, die neue Mineralbeschichtung ohne organische Inhaltsstoffe“, erläuterte Marcus Geske.
Gebaut wurde der Hochbehälter im Jahr 1964. „Für das Trinkwassernetz im ganzen Stadtgebiet ist er druckbestimmend. Da z.B. der Memminger Marktplatz 63 Meter tiefer liegt, beträgt dort der Ruhedruck 6,3 bar. Nur Eisenburg muss wegen des großen Gefälles eigens geregelt werden“, informierte Marcus Geske.