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Was tun mit "diskussionswürdigen" Straßennamen?

Stadt setzt neue Kommission zur Überprüfung ein

veröffentlicht am 06.07.2022
Für die Erinnerungskultur in der Stadt

2014 beschloss der Memminger Stadtrat, dass die Wernher v. Braun Straße "keine gute Adresse" mehr sei. Damals wurde die Straße im Gewerbegebiet Nord in Rudolf-Diesel-Straße umbenannt. Archivbild: Radeck

Memmingen (dl). Wie geht eine Kommune mit Straßennamen oder Ehrenbürgerschaften um, die in heutiger Zeit problematisch gesehen werden? Soll eine Straße neu benannt werden oder besser eine Kommentierung aus heutiger Sicht angebracht werden? Um Empfehlungen zum Umgang mit historisch belasteten Straßennamen und Ehrenbürgerschaften zu erarbeiten, soll eine mit Vertretenden aus Wissenschaft, Politik und Gesellschaft besetzte Kommission eingerichtet werden. Der Stadtrat entschied bei zwei Gegenstimmen mehrheitlich über die zukünftige Besetzung des Gremiums.

Die Kommission soll mit folgenden Vertretenden besetzt werden: Von Seiten der Wissenschaft sollen die Historiker Dr. Andreas Heusler, Dr. Martina Steber und Dr. Konrad Sziedat berufen werden. Die Stadtpolitik wird vertreten durch Oberbürgermeister Manfred Schilder, Bürgermeister Margareta Böckh und Bürgermeister Dr. Hans-Martin Steiger. Die Stadtratsfraktionen werden vertreten durch:

  • CSU/FDP, Sabine Rogg, Vertretung: Horst Holas
  • SPD, Rolf Spitz, Vertretung: Matthias Reßler
  • FW, Gottfried Voigt, Vertretung: Jürgen Kolb
  • CRB, Helmuth Barth, Vertretung: Uwe Rohrbeck
  • Bündnis90/Grüne/Linke, Monika Schunk, Vertretung: Rupert Reisinger
  • ÖDP, Michael Rampp, Vertretung: Nina Hartge

Die Verwaltung ist mit Kulturamtsleiter Dr. Hans-Wolfgang Bayer und Christoph Engelhard, Leiter des Stadtarchivs in der Kommission vertreten.

Kulturamtsleiter Dr. Bayer skizzierte im Plenum die weitere Vorgehensweise. Im Herbst soll sich die neue Kommission konstituieren. Zunächst sollen Untersuchungsgegenstände und Kriterienkataloge besprochen und eine erste Liste diskussionswürdiger Straßennamen zusammengestellt werden.

Anschließend werde die Kommission bedarfsorientiert um einige Vertretende der Gesellschaft erweitert, etwa durch bürgerschaftliche und kirchliche Initiativen und Vereine sowie durch Beauftragte für bestimmte Angelegenheiten und Träger öffentlicher Belange. In diesem größeren Kreis soll eine zweite Liste erarbeitet, öffentlich präsentiert und diskutiert werden.

Zum Abschluss soll die Kommission eine dritte Liste erstellen, die Empfehlungen zur Umbenennung von Straßen oder Kontextualisierung von Straßennamen enthalten wird.