Die Stadtratsfraktion Grüne-Linke fordert, das Heizen mit Erdgas durch energiesparende Alternativen zu ersetzen Foto: NicoElNino
(dl). Vor dem Hintergrund des Verfassungsgerichtsurteils vom März 2021 zu den deutschen Klimaschutzzielen sowie dem in Folge verschärften neuen Klimaschutzgesetz der Bundesregierung vom 31. März beantragt die Stadtratsfraktion Grüne-Linke erneut, dass die Stadtwerke Memmingen ein Gutachten zu den Zukunftsaussichten der Sparte „Gas“ erstellen zu lassen.
Per Klimaschutz-Gesetz soll der Anteil der fossilen Energien im Heizungsbereich in den nächsten acht Jahren um etwa 50 Prozent reduziert werden. Die Sparte Gas hat derzeit einen Umsatzanteil von 70 Prozent bei den Stadtwerken und ist damit immens wichtig.
Einen ähnlichen Antrag hat die Fraktion bereits 2020 gestellt – er wurde damals abgelehnt. Nach §23(3) der Geschäftsordnung des Memminger Stadtrates kann ein abgelehnter Antrag erneut eingereicht werden, wenn sich die Rahmenbedingungen deutlich verändert haben. Dies sieht die Fraktion in mehrerlei Hinsicht als gegeben an.
Im Antrag wird auch darauf verwiesen, dass bereits heute auch in Memmingen Gas immer mehr durch alternative Wärmeerzeugung ersetzt wird, etwa über Wärmepumpen. Auch beim gesetzlich geforderten Austausch von alten Heizungen wird die Frage nach Alternativen immer gestellt werden. „Die Frage, wer das günstigste Gas bietet, wird sich bald nicht mehr stellen – man wird fragen, was günstiger ist als Gas“, so der Fraktionsvorsitzende Prof. Dr. Dieter Buchberger.
Das erneut beantragte Gutachten soll die Zukunftsaussichten für die Sparte „Gas“ vor dem Hintergrund aktueller Gesetze abbilden und Notwendigkeiten und Chancen alternativer Geschäftsfelder darstellen. Langfristig geht es neben der dringend gebotenen Klimaverträglichkeit um die Wirtschaftlichkeit der Stadtwerke, die für Memmingen unbedingt erhalten werden soll.