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"Was hier geleistet wird, ist enorm!" - Stephan Stracke besucht Freiwilligenagentur "Schaffenslust"

veröffentlicht am 18.08.2013

Entspannte Runde in der Freiwilligenagentur Schaffenslust. Unser Foto zeigt von links Christoph Baur und Christian Schubert, Klaus Holetschek und den Vorsitzenden des Vereins Schaffenslust, Josef Mang, Stephan Stracke sowie Isabel Krings und Hans Joachim Weirather. Foto: as

Memmingen (as). Sehr beeindruckt vom Engagement der Freiwilligenagentur Schaffenslust Memmingen-Unterallgäu hat sich der CSU-Bundestags-abgeordnete Stephan  Stracke gezeigt: „Was hier geleistet wird, ist enorm“. Im Vorfeld der anstehenden Bundestags- und Landtagswahlen hat er die Räume der Agentur in Memmingen besucht,  um sich über die Aufgaben und die Arbeit der Informations- und Vermittlungsstelle für das Ehrenamt zu informieren.

An dem Informationsgespräch mit der Leiterin der Agentur, Isabel Krings, nahmen auch Josef Mang, Vorsitzender des Fördervereins, sowie Landrat Hans Joachim Weirather und der CSU-Politker Klaus Holetschek, Christoph Baur und Christian Schubert teil.

Bildlich gesprochen, stellt die 2005 gegründete Agentur, getragen vom gemeinnützigen Verein „Freiwilligenagentur Memmingen- Unterallgäu“,  eine Plattform und Drehscheibe für das Ehrenamt dar. Zu ihren Aufgaben gehört es sowohl, über die Möglichkeiten ehrenamtlicher Arbeit im sozialen Bereich sowie in Umweltschutz, Kultur und Sport zu informieren, als auch, die Interessenten in das für sie passende Umfeld zu vermitteln (wir berichteten mehrfach). Die Bilanz ist eindrucksvoll: 2.254 Menschen aller Altersstufen aus Stadt und Landkreis konnten seit Bestehen der Agentur für eine ehrenamtliche Aufgabe gewonnen werden. Für etwa zwei Drittel von ihnen war es das erste gemeinnützige, unentgeltliche Engagement. Doch damit ist die Arbeit nicht getan: "Um die Motivation der Freiwilligen über einen längeren Zeitraum hinweg aufrecht zu erhalten, ist es darüber hinaus wichtig, sie zu betreuen und ihnen Anerkennung und Wertschätzung zu vermitteln", ergänzt Isabel Krings.

Ein zentrales Anliegen ist die Arbeit mit Jugendlichen und für Jugendliche. Seit 2005 wurden 1.504 Schüler als ehrenamtliche Helfer gewonnen.  Je nach Bedarf vor Ort und persönlicher Neigung engagieren sie sich bei der Hausaufgabenbetreuung,  beim Kinderturnen oder Jugendfußball oder betreuen Senioren in Altenheimen. Weitere Einsatzgebiete sind zum Beispiel Jugendfeuerwehr, Wertstoffhof, Weltladen oder kulturelle Einrichtungen wie das Landestheater Schwaben.

Erwachsene Ehrenamtliche setzen sich, laut Rückmeldung der Lehrer, sehr erfolgreich als Lesepaten in Grundschulen ein oder betreuen unter dem Motto „Kleine Entdecker" technische Experimente in Kindertagesstätten.

Besonders angetan zeigten sich die Politiker vom Schülerpaten-Projekt. Im letzten Schuljahr wurden 20 Patenkinder in sieben Hauptschulen von jeweils einem Erwachsenen betreut, der selbst erfolgreich im Berufsleben steht oder sich im Ruhestand befindet. „Die Paten sind Vorbilder“, erklärt Isabel Krings. „Sie helfen schwachen Schülern, den Einstieg ins Berufsleben zu schaffen und ihre Potenziale zu entdecken.“ Der Erfolg ist messbar: 73 Prozent der Patenkinder  des letzten Schuljahres fanden  im Juni 2012 eine Lehrstelle oder konnten sich für eine weiterführende Schule qualifizieren. „Nicht zuletzt werden Tugenden wie Disziplin, Pünktlichkeit und Wertschätzung durch die Paten vermittelt, die für das Berufsleben unerlässlich sind“, hob MdB Stracke hervor. Er nannte die Agentur einen „Leuchtturm mit Strahlkraft“: Sie habe Vorbildwirkung für ganz Bayern.

Auch Landrat Weirather war voll des Lobes: „Wir freuen uns, dass wir die Agentur Schaffenslust als wichtige Säule des gesellschaftlichen Engagements haben und sind uns bewusst, dass jeder Euro hier richtig eingesetzt ist.“ (Schaffenslust wird  zu je 26 Prozent von der Stadt Memmingen und dem Landkreis Unterallgäu finanziert und ist darüber hinaus auf Spenden angewiesen). "Selbst im beschaulichen Unterallgäu gibt es viele soziale Brennpunkte. Durch Ihr Engagement eröffnen sich Perspektiven, sie sonst nicht da wären", so der Landrat. "Zurzeit hat das Allgäu die geringste Schulabbrecherquote und Jugendarbeitslosigkeit. Das muss aber nicht morgen genauso sein!“.  Weirather betont die Relevanz des Ehrenamtes für die Gesellschaft: „Was hier getan wird, wäre lediglich über staatliche und kommunale Organisationsstrukturen nicht machbar. Wir brauchen Schaffenslust auch in Zukunft“. Volkswirtschaftlich betrachtet, sei es „keine Lösung, schulschwache Jugendliche zu alimentieren und sie ansonsten in die Perspektivlosigkeit zu entlassen, obwohl die Wirtschaft händeringend sucht.“