Memmingen (dl). Trotz all der coronabedingten Einschränkung in der vergangenen Spielzeit hat die „Bürgerbühne Schwaben“ des Landestheaters Schwaben sich in den vergangenen Monaten online getroffen und freut sich nun, gleich zwei Premieren feiern zu dürfen (vom 14. - 17. Juli und am 17. und 18. Juli).
Die Spielclubs unter der Leitung von Anne Verena Freybott, Claudia Hoyer, Mattia Meier und Thomas Gipfel haben zwei unterschiedliche Inszenierungen erarbeitet, die speziell auf den digitalen Raum zugeschnitten sind und für die über das Landestheater Schwaben ein Zugang angefragt werden kann.
Semjon wacht nachts auf und weckt seine Frau Maria, damit sie ihm etwas zu essen holt, etwas zu trinken bringt oder sich seine neuste Erwerbsidee anschaut. Semjon ist arbeitslos, antriebslos und tut sich schwer damit, sein Leben selbst in die Hand oder wenigstens Rücksicht auf seine arbeitende Frau zu nehmen. Der unvermeidliche Ehestreit eskaliert und schafft es bis in die Nachrichten. Er hinterlässt bei Semjons Frau die Gewissheit, dass ihr Mann sich gedemütigt fühlt und umbringen wird... Ob Semjon nun tatsächlich selber stirbt, wie das Leben nach dem Tod wirklich aussieht, was eigentlich digitales Theater ist und wie viele Semjons es in einer einzigen Erzählung geben kann, erfahren Sie in der vierteiligen Internet-Serie "War's das jetzt" sehr frei nach "Der Selbstmörder" von Nikolai Erdmann.
Mitte November 2020 beschlossen zwölf Menschen, irgendwie notgedrungen aber auch guten Mutes, sich einmal wöchentlich vor den jeweiligen Computer zu setzen, Zoom anzuschalten und Theater zu spielen. Egal wie. Zusammen, aber alleine vor dem jeweiligen Monitor. Mit zunehmender Zeit und nicht abnehmenden Corona-Zahlen wurde beschlossen, die Unternehmung komplett aufzuzeichnen und als vierteilige Serie für den Weltmarkt anzubieten. Wenn schon, denn schon.
Am 14. bis 17. Juli 2021, jeweils um 19 Uhr, ist eine der ca. fünfzehnminütigen Folgen der Erzählung "War's das jetzt" zu sehen. Alle freigeschalteten Folgen bleiben bis zum 18. Juli sichtbar, verschwinden also mit Spielzeitende wieder. <Interessierte werden gebeten, sich per E-Mail beifreybott@landestheater-schwaben.de zu melden, um Ihre Zugangscodes und Daten für eine freiwillige finanzielle Unterstützung der Bürgerbühne Schwaben zu erhalten.
Mit: Brigittamaria Albert, Ermin Bajrovic, Jutta Espanion, Ina Graf, Gülbin Kitir, Patrizia Pfefferkorn, Manuela Rieger, Karen da Rocha, Katharina Rudolph, Daniel Schmidt, Miryam Sua Kay, Bernd Walcher.
Leitung: Anne Verena Freybott
Spielclub für alle
Wie kommen wir zusammen? Wie treten wir in Kontakt? Wie können wir eine Gemeinschaft bilden – mit Menschen, die vermeintlich ganz anders sind als wir, einer anderen Generation angehören, anderen Lebenswelten? Wie begegnen sich ein Paketzusteller, eine Jura-Studentin und ein Schüler? Was verbindet einen Pater und Professor für Philosophie, eine Influencerin und die Chefin eines großen DAX-Konzertes? Gemeinsame Hoffnungen, Wünsche, Träume, Utopien? Gemeinsame Feinde? Gemeinsame Freunde? Gemeinsames Aufregen? Geheimnisse, die man miteinander teilt?
Seit Februar traf sich der Spielclub für alle Altersklassen wöchentlich online, um diese Fragen auszuloten aber auch die Grenzen zwischen analog und digital zu verwischen. Es wurde gezoomt, gequatscht, telefoniert und spazieren gegangen. Sprachnachrichten, Fotos und Videos wurden aufgenommen, bearbeitet und verschickt, Pakete und Briefe versendet. Texte wurden verfasst, Geschichten erzählt, Hörspiele und Musik produziert, Szenen improvisiert.
So ist eine Inszenierung entstanden, die live auf Zoom zu sehen sein wird, ein mysteriöses Zusammentreffen, ein Sozialexperiment, angeleitet vom geheimnisvollen Mr X.
Die Inszenierung findet via Zoom live am 17. und 18. Juli als Werksschau, jeweils um 19 Uhr statt. Ein Zugang kann bei Claudia Hoyer unterclaudia.hoyer@landestheater-schwaben.de angefragt werden.
Mit: Eliane Wien, Monika Dörr, Theresa Bartl, Markus Mai, Ilona Baller, Sabine Roß, Yasmin Wolf, Jeremy Oexle, Noah Küchle, Maria Denzel, Anna Heuser, Franziska Wolf, Mia Schneider, Melanie Marquart, Amelie Eisele und Friederike Eisele.
Leitung: Claudia Hoyer, Mattia Cedric Meier, Thomas Gipfel