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Wärmewende und Memminger Stadtpolitik

Großes Interesse beim CRB-Neujahrsempfang

veröffentlicht am 14.01.2025
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Andreas Müller referierte zum Thema Wärmewende in Memmingen. Mit den Heizwerken in Memmingen Nord und Süd können große Teile der Stadt künftig mit Fernwärme versorgt werden. Foto: Svenja Gropper

Memmingen (sg). Ein großes Thema für 2025 und die nächsten Jahre ist – nicht nur in Memmingen – die Wärmewende. Diese stand auch beim Neujahrsempfang des Christlichen Rathausblocks (CRB) im Mittelpunkt. Andreas Müller, Geschäftsführer der regionalen Alois Müller GmbH, zeigte rund 60 interessierten Zuhörern auf, dass Memmingen bereits auf einem guten Weg ist.

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CRB-Vorstand Thomas Mayer

Das neue Jahr in der Maustadt habe mit dem närrischen Wochenende sehr gut begonnen, so CRB-Vorsitzender Thomas Mayer einleitend. Doch auch die Krisen und Kriege verdichten sich, nicht erst im neuen Jahr werde alles knapper und teurer. Mayer nannte einige Schlaglichter 2024 für Memmingen: Bauernproteste, Hochwasser, Umbau des Weinmarkts und neue Verkehrsführung, die Klage von Ditib für ein Minarett an der Moschee in der Schlachthofstraße, zunehmende Bedrohung von weiblichen Passanten im Reichshainpark, die großen Bauprojekte Klinikum und Kombibad sowie nicht zuletzt die „Auszeichnung“ als Stadt mit den meisten Strafzetteln im Allgäu.

„Gott sei Dank ist die Ampel Geschichte. Wir brauchen wieder eine Bundesregierung, die ihren Eid zum Wohle des Volkes einhält“, sagte Mayer mit Blick auf die Bundestagswahl Ende Februar. Auch unter Angela Merkel an der Spitze sei dies schon nicht mehr zu spüren gewesen, fügte er hinzu und schwenkte abschließend zur Kommunalpolitik: 2026 finden in Memmingen die nächsten Stadtratswahlen statt. „Der CRB will schlagkräftig in den Stadtrat einziehen“, betonte Mayer.

Wärmewende in Memmingen

Durch den Wegfall der CO2-Steuer in naher Zukunft werden sich drei zentrale, zusammenhängende Bereiche stark verändern: Mobilität, Wärme und Energiegewinnung. Für Deutschland nannte Müller eine Größenordnung von 15 Millionen benötigten neuen Heizungen. Dabei gebe es nur zwei Wege: Fernwärme oder - wenn ein Anschluss nicht möglich sei - dezentrale Wärmepumpen. Ein Fernwärmeanschluss habe eine Lebensdauer von rund 50 Jahren (eine Wärmepumpe von etwa 15 Jahren) und Kunden können mit Festpreisen über einige Jahre kalkulieren, so Müller, was sich in der Energiekrise in den letzten Jahren als deutlicher Vorteil erwiesen habe.
„Wir dürfen bei der Wärmewende keine weiteren Fehler machen“, unterstrich der Mittelständler mit 20-jähriger Erfahrung. Der „Zick-Zack-Kurs“ in Deutschland und ein „fehlendes Commitment“ habe die dringend notwendige Transformation in der Vergangenheit stark ausgebremst. Das Ziel der Klimaneutralität bis 2045 hält Müller für weniger realistisch als eine Umsetzung bis in die 2050er Jahre. Auch 100 Prozent regenerativ sei dabei zu ideologisch gedacht, für die Versorgungssicherheit werde immer ein geringer Anteil von 5 bis 10 Prozent fossiler Energieträger benötigt.

In Memmingen und dem Umland wurden bereits einige Projekte realisiert, unter anderem die Heizwerke im Norden und am Flughafen. In Verbindung mit dem neuen Heizwerk im Süden, das in wenigen Monaten fertiggestellt sein soll, könne in Zukunft ein Großteil von Memmingen versorgt werden, zeigte Müller auf - das Altstadtgebiet ausgeklammert.